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Summerhill und die Situation 100 Jahre später


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Wiss. Hausarbeit, 1. Staatsex. 1996, B. Ahrens, PH Heidelberg
Zurück: Kritische Analyse der antiautoritären Erziehung Neills und seiner Schule Summerhill
Fortsetzung: Anhang (Regeln 1995/Interview mit Zoë Readhead)

  1. Relevanz für die Schule von heute

    7.1. Ist Neills Erziehungskonzept auch außerhalb Summerhills durchsetzbar?

"Ich glaube nicht, daß die Welt die Erziehungsmethode Summerhills sehr lange anwenden wird - sollte sie sie überhaupt jemals anwenden. Vielleicht findet sie eine bessere Methode. Nur ein Hohlkopf würde annehmen, daß mit seiner Arbeit das letzte Wort zum Thema gesprochen worden ist. Die Welt muß einen besseren Weg finden. Denn die Politik wird die Menschheit nicht retten." (Neill 1969, 103f).

Neill verdeutlicht hier, daß er seine Arbeit nicht überbewertet. Die Pädagogik hat nach Neill die Aufgabe, die Menschen durch ihren Einfluß und ihre Maßnahmen von der Inhumanität zu befreien. Nach Karg (1983, 255) klingt dieses Zitat nicht nur bescheiden sondern auch missionarisch und kerygmatisch.

Die Frage nach der Durchsetzbarkeit von Erziehungskonzepten außerhalb Summerhills hat er selbst beantwortet, weil ihm bezüglich dieser Thematik wiederholt die Frage gestellt worden ist: "Wie können die Prinzipien von Summerhill in staatlichen Schulen angewandt werden?" (Neill 1971a, 110).

Neill bemerkt, daß diese Frage im allgemeinen von jungen Lehrkräften gestellt wird, die mit mehr Freiheit erziehen wollen und die dieses Prinzip auch durchaus durchsetzen können. Neill identifiziert sich insofern mit dieser Gruppe von Menschen, weil er auf seine Kontroverse mit dem Leiter der King-Alfred-School, John Russel, verweist. Seine Erfahrungen in der damaligen Zeit haben ihm gezeigt, daß an einer staatlichen Schule keine Freiheit ausgebaut werden kann, wenn die Schulleitung dies nicht unterstützt. Er geht so weit, daß er sie zum "Establishment" rechnet, welches pädagogische Freiheit verweigern kann. Neben dieser Kernaussage, daß der Lehrkörper nur so viel Freiheit einführen kann, wie die Schulleitung zuläßt, vernachlässigt Neill die ebenso große Bedeutung des Lehrerkollegiums. Nach Karg (1983, 256) räumt Neill dem Lehrerkollegium weniger Bedeutung zu, da schließlich seine eigenen Erfahrungen mit dem Kollegium an der King-Alfred-School und an weiteren Schulen ihm gezeigt haben, daß Haß, Intriganz, Unaufrichtigkeit und Rivalität in fast jedem Lehrerkollegium zu finden seien (vgl. Neill 1969, 38) und somit einen großen Einfluß auf alles Neue ausüben können. Hinzu kommt die Tatsache, daß jede Schule ihre Sitten und Gebräuche hat, von denen sie abweichen kann (vgl. Neill 1971a, 110). Die Möglichkeit, neue Elemente eines neuen und freieren Erziehungkonzeptes einzuführen, scheint durch diese beiden Hemmschwellen genommen zu sein.

In diesem Zusammenhang scheint Neill einen wichtigen Punkt zu übersehen: die rechtliche Stellung der Schulleitung. Die Schulleitung einer staatlichen Schule hat wesentlich weniger Rechte als Neill in Summerhill. Neill ist gleichzeitig Schulleiter und Eigentümer von Summerhill. So verfügt Neill beispielsweise über die Freiheit, eine Lehrkraft zu entlassen. Dies ist an einer deutschen Schule, die an beamtenrechtliche und schulrechtliche Normen gebunden ist, nicht möglich. Die Schulleitung einer staatlichen Schule ist deshalb gezwungen, auch Lehrkräfte in ihrem Kollegium zu behalten, die kein Interesse an einen freiheitlichen Erziehung zeigen. Während Neill auf das Erziehungsgeschehen einen großen Einfluß üben kann, so kann die Schulleitung an staatlichen Schulen nur bedingt ihren Einfluß geltend machen, da letztere die im Gesetz verankerten Artikel befolgen muß.

Neben der Rolle der Schulleitung und des Lehrerkollegiums nennt Neill aber noch weitere Faktoren, die eine Durchsetzung verhindern. Zunächst sind hier die Eltern zu nennen, die den Bereich der Freiheit zu sehr einengen. Neill erwähnt selbst, daß die Eltern, die ihre Kinder nach Summerhill schicken, die dort praktizierten Erziehungsprinzipien nicht nur verstehen, sondern auch in ihrem eigenen Elternhaus leben. Es bedarf somit einer großen Umstellung des Kindes, wenn es seine Ferien im Elternhaus verbringt.

Ein weiterer Punkt, der der Anwendung der Summerhillschen Prinzipien entgegenwirkt, ist die Dominanz des Unterrichtens. Erst wenn in der entsprechenden Schule die Meinung vertreten wird, daß das Vermitteln von theoretischem Wissen sekundär ist und die Bedeutung der traditionellen Unterrichtsfächer geschwächt wird, kann die Möglichkeit geschaffen werden, die Teilnahme am Unterricht freizustellen. Die Einteilung von Unterrichtsfächern in Haupt- und Nebenfächern muß entfallen, um den musisch-ästhetischen Fächern eine ebenso große Bedeutung zukommen zu lassen. Um dies realisieren zu können, muß genügend Platz für eine Holz- und Metallwerkstatt, Töpferei, Kunst- und Musikräume und Räume für textiles Gestalten vorhanden sein. Der Mangel an Gebäuden und an Platz zum Spielen erschwert jedoch die Umsetzung dieses Prinzips. Eine rigide Schulordnung verhindert ebenfalls einen Transfer. Von außen aufgesetzte Regeln und Bestimmungen ersticken jeden Versuch der Etablierung von selbstbestimmender Demokratie. Die hierarchische Ordnung von Schüler-Lehrer-Schulleiter und Kultusministerium wirkt dieser Demokratie in der Schule entgegen. Die Klassengröße an staatlichen Schulen ist zu groß, als daß Summerhillsche Prinzipien dort verwirklicht werden können. Hier liegt ein großer Widerspruch vor: auf der einen Seite steht die Forderung der meist jungen Lehrer und Lehrerinnen nach mehr Freiheit in der Schule, doch steht dem die Sparpolitik der einzelnen Bundesländer entgegen, die für Lehrkräfte, die in Pension gehen keine Neueinstellungen vornehmen und, um das Defizit an Lehrern auszugleichen, die Klassenstärke erhöhen. Diese Schulpolitik steht in entgegemgesetztem Verhältnis zu dem Wunsch, die Schule kindgerechter zu machen. Es besteht die Gefahr, daß bei der bestehenden Tendenz zur Kleinfamilie die Kinder zuwenig unter Gleichaltrigen sind und dadurch in zunehmendem Maße unter dem Einfluß von Erwachsenen stehen. Neill vertrat die Auffassung, daß es sich nachteilig auswirkt, wenn ein Kinder in einer Umgebung aufwächst, in der es sich nur mit seinen Eltern messen kann. Daher scheint die Notwendigkeit von Internaten heute größer zu sein als in der Vergangenheit, als Großfamilien eine häusliche Gemeinschaft aufwiesen und ein homogenes und in der Regel intaktes soziales System darstellen.

Da sich Neills Prinzipien im wesentlichen auf das Individuum und die Gemeinschaft einer Schule beziehen, kann eine Durchsetzung dieser Prinzipien nur gewährleistet werden, wenn die rechtliche Voraussetzungen für eine Schulversammlung bestehen, in der Schüler und Schülerinnen sowie Erzieher in gleichen Maßen über Debatten und Mehrheitsentscheidungen ihre Interessen vertreten.

Nach Karg (1983, 257) dürfen in Lehrerkonferenzen nicht nur rechtliche und organisatorische Dinge sowie Termine zu Tagespunkten gemacht werden, sondern auch pädagogische Anliegen. Mit der Größe der Schule wachsen auch die administrativen und organisatorischen Probleme, die in den Konferenzen Zeit beanspruchen. Es ist daher empfehlenswert, auf kleinere Einheiten im Bereich der Schülerzahl und des Lehrkörpers zurückzugreifen.

Wichtige pädagogische Entscheidungen sollen in der Schülerversammlung diskutiert werden. Nach Karg (1983, 258) besteht jedoch die Problematik, daß die Durchsetzung von Entscheidungen der Schule und dem Individuum Schaden zufügen könnten, sofern dem Schulleiter ein Vetorecht oder Revisionsrecht eingeräumt wird. Ferner besteht das Problem, daß die Diskussionen primär zwischen Schulleitung und Lehrkraft oder zwischen zwei Lehrkräften verlaufen, so daß gerade die jüngeren Schüler und Schülerinnen von einer aktiven Teilnahme abgeschreckt sein könnten, und am Beispiel Summerhill zeigt sich auch, daß Zweifel, ob junge Schüler und Schülerinnen ihre Interessen vertreten können, weitgehend unbegründet sind. Auch siebenjährige Schüler und Schülerinnnen haben keine Schwierigkeiten, sich ungehemmt während der Schulversammlungen zu artikulieren. Meiner Meinung nach entfällt diese Problematik, sobald jedem Teilnehmenden ob Erwachsener oder Schüler eine gleiche Stimme eingeräumt wird. Um eine Dominanz von Erwachsenen auszuschließen, ist es ratsam, den Vorsitz in einem regelmäßigen Wechsel von einem Schüler oder einer Schülerin ausführen zu lassen. Neills positives Menschenbild schließt den Glauben an das Gute im Kind und an seine Fähigkeit zu eigenverantwortlicher, selbständiger Lebensgestaltung ein, so daß einem Gelingen nichts mehr im Wege stehen dürfte. Schulleitung und Erwachsene müssen diesen Glauben an das Kind nicht nur annehmen, sondern ihn auch in seiner Selbstregierungsphase unterstützen.

Bei der Übernahme Neillscher Erziehungsprinzipien in das deutsche Schulsystem muß der Aspekt der verschiedenen Schultypen berücksichtigt werden. Summerhill ist eine Internatsschule, die meisten staatlichen Schulen in der Bundesrepublik Deutschland sind Halbtagsschulen. Während in Summerhill somit ein großer Einfluß auf die Kinder ausgeübt werden kann, ist es schwierig, an klassischen deutschen Schulen Selbstregierungs- und Selbstbestimmungsprozesse zu verwirklichen. Das Kind wird zu sehr durch seine Außenwelt beeinflußt, die nicht darauf vorbereitet ist, nach solchen Prinzipien zu leben.

    7. 2. Ziele des Bildungsplans und Summerhill: ein Vergleich

Wenn man aufmerksam rezipiert, was für die Grund-, Haupt- und Realschule als Zielvorgabe, als "Erziehungs- und Bildungsauftrag", in Baden-Württemberg vorgegeben wird, so findet man eine erstaunliche Parallelität zu dem, was A.S. Neill als Zielsetzung seiner Pädagogik im allgemeinen und seines Schulmodells im besonderen genannt hat. Für die Grundschule wird davon gesprochen, daß sie "Freiräume für Eigenaktivitäten der Kinder" bieten soll und daß die Grundschule zum "Lebensraum für das Kind" werden soll. Spielen wird explizit als "eine Form des Lernens" betrachtet, und die "Schöpferische Phantasie und Gestaltungskraft der Kinder" soll gefördert werden. Freiarbeit wird im Bildungsplan als Bestandteil der regulären Grundschulausbildung genannt, selbständiges Handeln soll erreicht werden; dem Lehrer einer Grundschulklasse kommt ebenso wie den Lehrern für die unteren Altersgruppen in Summerhill die ausdrücklich genannte Rolle einer "Bezugsperson" zu.

In dem "Erziehungs- und Bildungsauftrag" für Haupt- und Realschule ist die Rede von einer "persönlichen Entfaltung" des Heranwachsenden. "Bildung eines Charakters", "Verantwortungsbereitschaft" sowie die Erziehung zu Rücksicht und Toleranz sind nicht nur Ziele der deutschen Regelschule sondern auch von Summerhill.

Weitere kleine Ansätze der Neillschen Erziehungsgrundsätze sind im Schulwesen bereits übernommen worden. So gibt es beispielsweise im seit 1994 gültigen Erziehungs- und Bildungsauftrags Baden-Württembergs die "Schülermitverantwortung", die den Schülern und Schülerinnen die Möglichkeit gibt, sich für die Schulgemeinschaft einzusetzen, um somit partiell aktiver am Schulleben teilnehmen zu können. Ferner sieht der deutsche Bildungsplan die Einrichtung "psychologische Beratungsstellen", "Beratungslehrer und Lehrerinnen" oder Schulpsychologen vor, die lern- und verhaltensschwierigen Kindern bei ihrer Problembewältigung behilflich sein sollen. Um eine vertrauensvolle Lernatmosphäre zu schaffen, sieht der "Erziehungs- und Bildungsauftrag" vor, die Zusammenarbeit mit den Eltern und außerschulischen Einrichtungen zu fördern. In der sogenannten "Schülerkonferenz" kommen nicht nur Schüler, Schülerinnen, Lehrkörper, sondern auch Eltern zusammen, um Schulbelange zu diskutieren.

In Summerhill kommt dem kreativen Bereich eine entscheidende Bedeutung zu. Im Bildungsplan für Baden Württemberg wird ebenfalls hervorgehoben, daß der musisch-kreative Bereich und gemeinsam geplante Aktivitäten, wie beispielsweise Feste, Wandertage und Ausflüge einen positiven Einfluß auf das "Schulklima" ausüben. Man hat erkannt, daß das "Lernen" dadurch erleichtert und das "Wohlwollen" gefördert werden kann.

Gemeinsames Hauptziel der dreigliedrigen Schultypen ist es, "die Schülerinnen und Schüler zu verantwortungsbewußten, mündigen Menschen zu erziehen".

Es stellt sich natürlich die Frage, ob Prinzipien von Summerhill in der deutschen Regelschule teilweise vertreten sind?

Hier muß klar differenziert werden: während einige Ziele übereinstimmen, so gibt in der deutschen Regelschule jedoch kaum Methoden, um diese zu verwirklichen. Die Verwirklichung von Zielen in Summerhill erfolgt durch Strukturen, wie beispielsweise die Freiwilligkeit am Unterricht teilzunehmen, die Schulversammlungen oder die Gleichstellung von Schülern, Schülerinnen und Erwachsenen. In der Regelschule, die das Prinzip Freiheit nicht kennt, erfolgt die Umsetzung solcher Ziele nur durch die Persönlichkeit der Lehrkraft und ihr Engagement.

Ein weiterer fundamentaler Unterschied besteht darin, daß Summerhill-Schüler und Schülerinnen zum individuellen Glück in einem repressionsarmen System erzogen werden, Regelschüler und Regelschülerinnen werden jedoch zum Funktionieren in einem teilweise repressiven System erzogen. Betrachtet man die Zielvorstellungen, wird deutlich, daß der Akzent unterschiedlich gesetzt wird: Summerhill-Schüler und Schülerinnen sollen glückliche Mitglieder der Gemeinschaft werden, deutsche Regelschüler und Regelschülerinnen funktionierende Mitglieder der Gesellschaft.

Im Gegensatz zu Summerhill wird für die deutsche Schule eine explizite Erziehung zu "sittlichen, religiösen, sozialen, freiheitlich-demokratischen" Menschen gefordert. Hier findet in bezug auf die sittliche und religiöse Erziehung eine Normsetzung statt, wenn von einer Erziehung im Sinne der "christlich-abendländischen Kultur" (dies gilt interessanterweise nur für Hauptschüler und Hauptschülerinnen) gesprochen wird. Eine solche abstrakte Normsetzung ist in Summerhill undenkbar - alles, was an Normsetzung über den Bereich des unmittelbaren Zusammenlebens hinausgeht, ist ein Eingriff in die Freiheit des Individuums.

Ein weiteres Problem des Bildungsplans ist, daß im großen Umfang mit den oben genannten Schlagwörtern gearbeitet wird, die jedoch kaum konkretisiert werden. Es wird gesagt, daß eine Erziehung im Sinne "christlich-abendländischer Kultur" oder "Sittlichkeit" erfolgen soll, aber es wird nicht definiert, was überhaupt eine "christlich-abendländische Kultur" oder "Sittlichkeit" ist, geschweige wie eine Erziehung zu diesen Werten konkret stattfinden soll.

Somit läßt sich festhalten, daß wichtige Zielsetzungen Neills auch in bezug auf die Bildungspläne zu finden sind - ob sie verwirklicht werden oder überhaupt verwirklicht werden können, ist kaum nachzuprüfen. Welche Folge eine stärkere Akzentuierung dieser Prinzipien in den Regelschulen hätte, wird im nächsten Abschnitt genauer betrachtet.

    7. 3. Chancen und Restriktionen bei der Implementation von Prinzipien der Selbstregulierung in der deutschen Regelschule

Hier möchte ich erläutern, wie die Regelschule verändert werden müßte, um eine weitergehende Implementation von Summerhill-Prinzipien zu ermöglichen.

Die Argumentation folgte zwei Strängen: einem, der sich mit der strukturellen Problematik der Implementation befaßt und einem, der die Akzente auf institutionell-hierarchische Probleme setzt.

Eine wichtiges strukturelles Problem, daß der Implementation entgegenspricht, ist die zu große Schülerschaft. Bei einem Versuch der Selbstregulierung in Schulen mit einen Schülerzahl von 500-1000 Schüler und Schülerinnen kann es leicht zur Elitenbildung kommen, denn es besteht kaum die Möglichkeit, effizient eine Schülerversammlung mit derart vielen Personen durchzuführen, in der jüngere wie älter Schüler und Schülerinnen die gleichen Stimmen haben und zu gleichen Teilen zu Wort kommen können.

    7.4. Funktionen der Schule für die Gesellschaft bzw. bestimmte Gruppen

Die Gefahr des Scheiterns von Selbstregierungsprozessen in Halbtagsschulen besteht, wenn außerhalb der Schule, wie beispielsweise in der Familie oder in Freizeitvereinen, ein autoritäres Klima vorherrscht.

Ein weiterer Punkt, den es zu betrachten gilt, ist die Tatsache, daß derart große Zahlen von "neillmäßig" erzogenen Kindern wahrscheinlich nicht befriedigend ins Erwerbsleben integriert werden können. Die Erwerbsgesellschaft braucht einen großen Teil Menschen, die das ausführen müssen, was sie gesagt bekommen, auch wenn es ihren Wünschen und Neigungen zuwiderläuft.

Auf der anderen Seite sprechen auch das hierarchische Gefälle im Schüler-Lehrer-Verhältnis gegen eine Implementation von Selbstregierungsprinzipien. Eine klare Trennung mit Weisungsbefugnissen definiert die Rollen in der Institution Schule. Die damit verbundene Schulpflicht, die besagt, daß ein Kind bis zur Vollendung des 16. Lebensjahres die Schule besuchen muß, kann ebenfalls nicht dazu beitragen, daß Kinder erfolgreiche Selbstregierungsprozesse erleben können. Außerdem besteht der Druck durch die Gesellschaft auf die Schule, ein gewisses Maß an intellektuellem Wissen zu vermitteln. Es besteht eine gesamtgesellschaftliche Qualifikationsanforderung. So wird vorausgesetzt, daß ein erwerbstätiger Mensch grundlegende Techniken, wie Schreiben, Lesen und Rechnen beherrscht, um sich in der Gesellschaft auszudrücken und zurechtzufinden.

Weitere Hemmnisse sind finanzieller Natur. Um Selbstregierung ermöglichen zu können, ist es notwendig, den Lehrkräftebestand bedeutend zu erhöhen. Doch heute wird es kaum möglich sein, 8-10 Kinder auf eine Lehrperson kommen zu lassen, wie es in Summerhill der Fall ist.

Ein letzter wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang ist, daß Selbstregierung nur dann funktioniert, wenn ein Lehrkörper auch bereit ist, den Schüler oder die Schülerin als äquivalent zu akzeptieren. Trotz eines Altersunterschiedes ist es notwendig, daß sich der Lehrer oder die Lehrerin "auf die Seite des Kindes" stellt und ihm Respekt und Achtung entgegenbringt.

Abschließend bleibt festzuhalten, daß die heute existierende institutionell-hierarchische und strukturelle Institution Schule eine Implementation von Prinzipien der Selbstregierung unmöglich macht. Die Schule müßte eine grundlegende Änderung im strukturellen sowie im personellen Bereich erfahren, um Selbstregierungsprozesse möglich machen zu können. Zusätzlich zu kleineren Lerneinheiten müßte das Prinzip der Freiheit eingeführt werden, ohne das eine Selbstregierung nicht möglich wäre, was dem traditionellen Schulbegriff diametral entgegensteht und daher auf breiter Ebene wahrscheinlich nie verwirklicht werden kann.

    7. 5. Schlußbetrachtung

Neills Pädagogik und seine Schule Summerhill stellen einen großen Anreiz zur Auseinandersetzung dar. Dies liegt vor allem darin, daß Neill ein Praktiker war, der durch die zum größten Teil sehr oberflächlichen und undifferenzierten Begründungen seiner Theorie und die schulischen Beispiele, die er als Beleg aufführt, natürlich eine breite Angriffsfläche für seine Kritiker bietet. Es zeichnet sich jedoch ab, daß Neill in der Realisierung seiner "Schwarz-Weiß-Malerei" sehr konsequent war und nie den Anspruch erhob, Vorbild für Regelschulen zu sein.

Besonders fragwürdig erscheint der große Unterschied zwischen Freizeit und Unterricht. Während die Kinder in ihrer Freizeit ihre Interessen und Neigungen ausleben können, so ist der Unterricht selbst in Summerhill eher konservativ, außer der Tatsache, daß der Unterrichtsbesuch freiwillig ist. So versteht Neill es nicht, Unterricht und Spiel miteinander zu verbinden, ja er lehnt spielerische Lernformen sogar ab. Neill war zu sehr von seiner Zeit geprägt, in der der Lernstoff in keinerlei Zusammenhang mit dem Leben der Kinder stand. Daher ist für ihn Lernen als Spiel im Unterricht Mittel zu dem Zweck, langweilige Themen interessant zu gestalten. Die dort praktizierten Lernmethoden sind bis heute dieselben geblieben und entsprechen denen der Regelschule, bis auf die Tatsache, daß die Klassen wesentlich kleiner sind. Sie sind altmodisch und traditionell und bedürfen einer Reformierung.

Der Glaube an das Gute im Kind scheint zweifelhaft zu sein, wenn die Tatsache in Betracht gezogen wird, daß Kinder von der Schule verwiesen wurden, weil sie zu sehr störten und es ihnen nicht möglich war, sich nach den dort herrschenden Prinzipien zu richten. Auch zeichnet sich in den Aussagen Zoe Readheads ein Widerspruch ab, indem sie sagt, daß sie die Aufnahme von Problemkindern vermeidet, weil diese der Schule zu viel Schaden zufügen könnten. Wenn Neill selbst sagt, daß Summerhill der geeignetste Ort sei, um Schüler und Schülerinnen zu Selbständigkeit, Selbstsicherheit und emotionaler Reife erziehen zu können, dann müßten auch Kinder mit Problemen in der Lage sein, dort ihr Glück und Interesse am Leben zu finden. Wenn Kinder aufgrund von Liebesentzug zu despotischem Handeln neigen, dann müßten sie sich, wenn man sich auf ihre Seite stellt und ihnen Liebe und Zuneigung schenkt, bald zu "normalen" Kindern entwickeln. Durch die Tatsache jedoch, daß Kinder bereits von der Schule verwiesen wurden, nachdem ein Beschluß in der Schulversammlung einen Abgang veranlaßte, wird seine Auffassung vom prinzipiell guten Menschen zwar nicht widerlegt, aber es wird gezeigt, daß seine pädagogischen Auffassungen nicht universell wirksam sind. Neill kann der Vorwurf gemacht werden, daß er nur von aufgeweckten und intelligenten Kindern ausgeht, die auf natürliche Weise Interesse an vielen Dingen bekommen, so auch daran, den Unterricht zu besuchen.

Ferner stellt sich dem kritischen Beobachter leicht die Frage, ob Neill wirklich das Prinzip von Strafe und Belohnung ablehnt, wenn man bedenkt, daß die Kinder eigentlich nichts anderes in einer Gerichtsverhandlung machen, als Strafen bzw. Belohnungen auszusprechen, um denjenigen, der gegen die Regeln verstoßen hat, zu disziplinieren. Strafen nach dem herkömmlichen Prinzip werden hier zwar nicht vorgenommen, jedoch sind Beobachter in Summerhill gelegentlich der Meinung, daß die Strafen, die von Summerhill-Schülern und Schülerinnen während des "tribunal" verhängt werden, zu hoch sind. Dies war zum Beispiel der Fall, während ich einer Gerichtsversammlung beiwohnte und ein Junge "angeklagt" wurde, der im Unterricht "Game-boy" spielte und mehrmals ermahnt werden mußte, um sein Spielen zu stoppen. Es war nicht genug, ihm das Spielen mit dem "Game-boy" für eine geraume Zeit zu untersagen, sondern das Spielen mit sämtlichen Computerspielen, die in Summerhill möglich sind, wurde ihm für eine Woche untersagt. Außerdem hatte er eine Geldstrafe von 20 pence zu zahlen, weil er wie oben bereits erwähnt, mehrere Male zum Beenden des Spiels ermahnt werden mußte. Hier besteht also kein Unterschied zu normalen Schulen in bezug auf das Strafmaß, sondern nur bezug auf die aussprechende Instanz.

Ein weiterer Kritikpunkt an der Umsetzung der Neillschen Erziehungsprinzipien ist geschlechterspezifischer Natur. Neill behauptet, daß Jungen handwerklich begabt sind und oft von zu Hause weggehen, Mädchen dagegen gerne handarbeiten und lieber zu Hause bleiben. Wenn Neill Jungen und Mädchen so unterschiedlich sieht, bedeutet dies auch, daß die Förderung von Mädchen und Jungen unterschiedlich sein muß. Nun fällt aber auf, daß in Summerhill eine Holzwerkstatt vorhanden ist, nicht jedoch ein Raum für Handarbeiten oder ähnliches. Dies wiederum legt den Schluß nahe, daß für Neill die Förderung von Jungen wichtiger gewesen ist als die von Mädchen, obwohl er seine Schule von jeher für beide Geschlechter offenhielt und auch versucht hat, ein relatives Equilibrium von männlichen und weiblichen Schülern zu erreichen.

Neills unterschiedliche Sichtweise der Fähigkeiten und "natürlichen Veranlagungen" von Mädchen und Jungen ist heute kaum mehr zeitgemäß, insofern hat sich dieser Kritikpunkt an Summerhill quasi von selbst erledigt. Trotzdem bleibt die Frage offen, warum immer noch nur einseitig handwerkliches Arbeiten mit Holz oder ähnlichen Werkstoffen angeboten ist, jedoch kein Handarbeitsraum oder auch ein Webstuhl vorhanden ist - unabhängig davon, ob diese Einrichtungen bevorzugt von Jungen oder von Mädchen benutzt werden würden.

Der letzte Punkt betrifft den Bereich der Ökologie. Angesichts der Tatsache, daß Summerhill einen regen Zulauf von deutschen Familien erhält, deren Erziehungsideen denen in Summerhill entsprechen und die ihr Leben stark ökologisch ausrichten, d.h. daß sie Müll recyceln, ökologisch bauen, sich mit Vollwertkost ernähren usw., wäre zu überlegen, ob Summerhill nicht auch beginnen sollte, sich diesbezüglich zu ändern, um umweltbewußter zu leben. Summerhill könnte sich so einen weiteren Vorsprung gegenüber dem staatlichen englischen Schulwesen, welches im Gegensatz beispielsweise zum deutschen eine Erziehung zu ökologischem Verhalten kaum kennt, sichern. Außerdem könnte Summerhill hierdurch seinem Anspruch, die Schüler und Schülerinnen nicht nur mit Wissen zu versehen, sondern auch zu glücklichen Menschen zu erziehen, die sich selbst verwirklichen und in Einklang mit ihrer Umwelt bzw. der Natur leben, einen Schritt näherkommen.

Einen Versuch, die Prinzipien von Summerhill und ökologische Gesichtspunkte miteinander zu verbinden, habe ich kennengelernt, als ich die ehemalige Summerhill-Schülerin Maya Mahn traf, um sie über ihre Schulzeit in Summerhill zu befragen. Ihre Familie lebt in einer Gemeinschaft mit vier weiteren Familien auf einem alten Bauernhof im Hunsrück, der unter der ausschließlichen Verwendung von traditionellem Baumaterial, wie Lehm und Holz, ökologisch restauriert wurde. Der Bedarf der Gemeinschaft an Grundnahrungsmitteln wird durch eine eigenen Viehhaltung und ökologischen Landbau in einem großen Garten weitgehend selbst erzeugt.

Diese Gemeinschaft gründete den Verein "ÖGEK e.V." (Ökologie, Gesundheit, Erziehung, Kultur), der ein heilpädagogisches Kleinheim für Problemkinder betreibt, in dem diese durch sinnvolle Beschäftigung und ein Leben, das sich an Summerhill-Prinzipien orientiert, resozialisiert werden sollen. An diesem Projekt beteiligen sich Psychiater, Architekten, Lehrer und Erzieher. Ein weiteres Projekt der Gemeinschaft ist, durch das Angebot von Arbeit und Bildung Aussiedlern die Abhängigkeit von der Sozialhilfe zu ersparen. Sie erhalten Deutschunterricht und erwerben zusätzlich handwerkliche Fähigkeiten, wie beispielsweise mauern und Fliesen verlegen. Es werden also -wie in Summerhill- gleichermaßen körperliche, handwerkliche und geistig-intellektuelle Fähigkeiten vermittelt.

Dieser erfolgreiche Versuch, die Prinzipien von Summerhill auch auf andere Bereiche wie die schulische Ausbildung von Kindern anzuwenden, verbunden mit einem deutlichen ökologischen Akzent, kann auch nützliche Anregungen für die Entwicklung von Summerhill selbst liefern.

Summerhill ist häufig mit finanziellen Problemen konfrontiert. Dies wird am Zustand der Räumlichkeiten und der Einrichtung sowie dem Angebot an Freizeitaktivitäten deutlich. Summerhill ist heute ein Ort, an dem sich Kinder aus verschiedenen Kulturen treffen, der jedoch in den Sommermonaten seine Türen schließt. Hier wäre zu überlegen, ob Summerhill nicht das große kreative Potential innerhalb der Schülerschaft ausnützen könnte, um die Renovierung der Gebäude in Angriff zu nehmen. Zu diesem Zweck könnte man ebenfalls erwägen, ein internationales Workcamp zu organisieren, das nach ökologischen Gesichtspunkten die Einrichtungen renoviert. Summerhill könnte dadurch einerseits zu einem Ort werden, an dem nicht nur Schüler und Schülerinnen, sondern alle möglichen Menschen der unterschiedlichsten Nationalitäten zusammentreffen, und seine Ideale dadurch, daß bei derartigen Veranstaltungen Hemmnisse wie beispielsweise das hohe Schulgeld wegfallen, einer größeren Anzahl von interessierten Menschen vermitteln. Ein ebenso positiver Aspekt wäre es, daß die ständige Gefahr einer Schließung der Schule aufgrund untragbarer baulicher Zustände wirksam entgegengetreten werden könnte, ohne daß dies die finanziellen Möglichkeiten der Schule überfordern würde, da lediglich Kost, Logis sowie das verwendete Material gestellt werden müßte. Dies würde den Unterstützern und Freunden von Summerhill, die nicht über große finanzielle Ressourcen verfügen, die Möglichkeit geben, aktiv zum Erhalt der Schule beizutragen. Ein letzter Punkt ist, daß die Schule dadurch, daß langfristig massive Kosteneinsparungen möglich werden, eventuell in der Lage wäre, die Höhe des Schulgelds zu reduzieren, um dadurch die letztlich doch sehr hohen Hürden für den Besuch Summerhills etwas abzubauen und dieses alternative Schulmodell für eine größere Zahl Interessierter erschwinglich zu machen.

Denn hier gilt es eine Tradition weiterzuführen, die sich bereits seit 75 Jahren erfolgreich gegen innere und äußere Angriffe behauptet hat.


Zurück zur Inhaltsverzeichnis     Birgit Ahrens: "Summerhill" - Wissenschaftliche Hausarbeit - Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Realschulen 1996



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Ramseger, Jörg: Institutionelle Voraussetzungen für eine schülergerechte Regelschule. In: Borchert, M./Derichs-Kunstmann, K.: Schulen, die ganz anders sind, Frankfurt am Main 1979


Readhead, Zoe: Summerhill Newsletter, in: The Summerhill Journal, 1994, Heft 10,

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Röhrs, Hermann (Hg.): Die Reformpädagogik des Auslands, Düsseldorf, München 1965


Röhrs, Hermann: Die Reformpädagogik als internationale Bewegung. Ursprung und Verlauf in Europa, Hannover 1980


Röhrs, Hermann: Lenhart, Volker (Hg.): Die Reformpädagogik auf den Kontinenten, Frankfurt am Main, Berlin, Bern, New York, Paris, Wien, 1994


Rombach, Heinrich: Lexikon der Pädagogik, Bd. 2, Freiburg im Breisgau, 1970


Ritter, Paul und Jean: Freie Kindererziehung in der Familie. Wie ist das Prinzip Summerhill auf die Erziehung in der Familie anwendbar? Können und sollen Kinder in völliger Selbstbestimmung aufwachsen?, Reinbek bei Hamburg 1972


Sadofsky, Mimsy: A School for Today, in: The Summerhill Journal, 1995, Heft 12, S.32-35


Schmidt, Jochen: In Summerhill, in: Sonderpädagogik. Vierteljahresschrift über aktuelle Probleme der Behinderung in Schule und Gesellschaft, 1992, Heft 23, S. 102-109


Schmidt, Manfred G.: Wörterbuch zur Politik, Stuttgart 1995


Schmidt-Herrmann, Ute: A.S. Neill und seine Schule Summerhill. Als Beispiel aus der Geschichte der antiautoritären Erziehung, Zürich 1987


Segefjord, Bjarne: Summerhill-Tagebuch. Erfahrungen mit Neills antiautoritärer Erziehung, München 1971


Sielski, Gerhard: Kritik der antiautoritären Erziehung. Ein Beitrag zur Analyse kleinbürgerlich-revolutionaristischer Erziehungsauffassungen, Berlin 1977


Skidelsky, Robert: Schulen von gestern für morgen. "Fortschrittliche Erziehung" in englischen Privatschulen, Reinbek bei Hamburg 1975


Snitzer, Herb: Living at Summerhill. A Photographic Documentary on A.S. Neill`s Pioneering School, Toronto 1963


Snyders, Georges: Où vont les pédagogies non-directives? 4. Aufl., Paris 1984


The Centre for the Study of Comprehensive Schools: Inspection - Improving Schools Together, Northampton 1994


Vittinghoff, Eberhard: Summerhill im Schullandheim, in: Pädagogik Extra, 1977, Heft 4, S. 22-23


Weischedel, Wilhelm: Die philosophische Hintertreppe, München 1975


Werder, Lutz von: Was kommt nach den Kinderläden?, Berlin 1977


Winkel, Rainer: Die Pädagogik der Alternativschulen, in: Westermanns Pädagogische Beiträge, 1979, Heft 2, S. 46-50


Winkel, Rainer u.a.: Die Freie Schule Essen, in: Westermanns Pädagogische Beiträge, 1979, Heft 2, S. 56-60


Ziehe, Thomas: Wie man eine andere Schule machen kann. Über den Schulversuch Glocksee, in: Westermanns Pädagogische Beiträge, 1979, Heft 2, S. 51-55





Zeitungs- und Magazinartikel



a) nach Autoren



Brügmann, Sybille und Bröcker, Verena: Summerhill - Das Prinzip der Freiheit, in: Naturfrunde, 1993, Heft 1, S. 22-23


Rollin, Marion: Summerhill: Besuch bei einer Legende, in: Brigitte, 1992, Heft 2, S. 50-56


Luyken, Reiner von: Der weltberühmten Schule von Summerhill droht die Schließung, in: Die Zeit, 4. März 1994


Tytler, David: HM Inspectors catch up with Summerhill, in: The Times, 29. Dezember 1990




b) nach Artikeln



Das Drogenelend ist ein Spiegel für kaputte Kindheiten, in: Der Züricher Tagesanzeiger, 6. Mai 1994


Die bedrohte Republik der Kinder, in: Die Süddeutsche Zeitung, 21. Februar 1994


Freedom schools wins high marks for teaching, in: The Guardian, Mai 1994


How did the guru's daughter grow up?, in: The Times, 2. Januar 1991


Reports gives Summerhill School pass marks, in: The Scotsman, Mai 1994


School embraces a measure of success, in: The Telegraph, Mai 1994


Summerhill: Die Legende lebt, in: Zeitmagazin, 1994, S. 98-106


The Ruins of Education's Past, in: Wall Street Journal, 15. Januar 1992


Von wegen Anarchie. Muß die englische Internatsschule Summerhill, Symbol eines alternativen Erziehungsstils, schließen?, in: Der Spiegel, 1994, Heft 8, S. 80-82


Summerhill School.: Prospekt o.J.



Wiss. Hausarbeit, 1. Staatsex. 1996, B. Ahrens, PH Heidelberg
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Fortsetzung: Anhang (Interview mit Zoë Readhead)