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Summerhill und die Situation 100 Jahre später

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Diss 2002: Axel Kühn: A.S. Neill/Leiston, Uni Tübingen

Leiston

Im Herbst 1927 mußte die Schule umziehen. Neill beschreibt, wie er das Schulgebäude in Leiston fand: "I did not regret the ending of the lease. I bought an old round-nose Morris Cowley and set off along the south coast to find a house. I saw some beauties going for around £20,000. Than I came along the east coast and the Leiston house was last on my list. The prize was only £3250 and we bought it on a mortgage." DE: Ich habe das Ende des Mietvertrags nicht bereut. Ich kaufte einen alten Morris Cowley mit runder Nase und machte mich auf den Weg entlang der Südküste, um ein Haus zu finden. Ich habe einige Schönheiten gesehen, die für ungefähr 20.000 Pfund verkauft wurden. Dann kam ich an der Ostküste entlang und das Leiston-Haus war das letzte auf meiner Liste. Der Preis war nur £ 3250 und wir haben ihn für eine Hypothek gekauft. [NEILL in: Id-Magazine Dez. /1960, S. 4; vgl. auch CROALL 1983b, S. 176; sowie NEILL in: CROALL 1983a, 45; und NEILL 1972, S. 154; und KRUYTBOSCH in: FOST-Journal, Issue 8 (1993), S. 20]

Das neue Schulgebäude war ein großes viktorianisches Haus, das - bevor Neill es übernahm - eine Mädchenschule beherbergt und den Namen Newhaven getragen hatte [vgl. NEILL 1972, S. 154]. Das zugehörige große Grundstück war mit weiteren einzelstehenden Gebäuden bebaut, bot jedoch auch weite freie Flächen, einen Ententeich und Kiespfade. [15] Aufgrund der beschränkten finanziellen Möglichkeiten mußten Neill und seine Frau viel improvisieren. So wurden beispielsweise ausgediente Eisenbahnwaggons vom nahegelegenen Bahnhof herbeigeschafft, um Schlafplätze für die älteren Jungen zu schaffen, ein Squash-Court wurde mit Hilfe alter Kinobänke zu einem Theater ausgebaut, in dem jeden Sonntagabend "spontanes Schauspielen" realisiert wurde [zur Theaterarbeit in Summerhill vgl. NEILL in: TES 30. 12. 1966, S. 1552; vgl. auch SNITZER 1964, S. 131ff; sowie POPENOE 1971, S. 56ff; und SEGEFJORD 1968, S. 133ff], und als Bestuhlung des Lehrerzimmers mußten Autositze vom Schrottplatz herhalten [vgl. NEILL 1937, S. 90, 104; vgl. auch CROALL 1983b, S. 176f]. Im Chemieunterricht experimentierten ältere Schüler unter der Anleitung von George Corkhill mit der Herstellung von Sprengstoff, mit dessen Hilfe ein lästiger Baumstumpf mitten auf dem Hockey-Feld gesprengt werden sollte. Eine Explosion im Chemiesaal brachte alle Beteiligten von dieser Methode ab, und mit Hilfe umfangreicher Grabungsarbeiten und eines Traktors wurde der Baumstumpf schließlich auf herkömmliche Art entfernt [vgl. ANSCOMBE in: FOST-Journal Issue 7 (1992), S. 12]. Das flache Gelände an der englischen Ostküste hielt Neill nicht davon ab, für die neue Schule den mittlerweile gewohnten Namen "Summerhill" zu übernehmen. Später schrieb er dazu: "In den 45 Jahren seither hat mich noch nicht ein einziger Besucher nach dem Grund des Namens gefragt, obwohl die Umgebung doch völlig eben ist. " [NEILL 1972, S. 154; vgl. auch NEILL 1967, S. 81]

Zum Zeitpunkt des Umzugs hatte die Schule 31 Schülerinnen und Schüler; bis 1934 sollte die Anzahl sich auf 70 erhöhen [vgl. HEMMINGS 1972, S. 60; vgl. auch CROALL 1983b, S. 46; sowie NEILL in: New Era 10(1929), S. 72].




Fußnoten:

[15] Ein Lageplan aus dem Jahr 1990 ist auf S. 92 dieser Arbeit abgedruckt.