6.2. W. Reichs Weg von der Psychoanalyse zur Politik
6-2-1. Soziologische Studien der patriarchischen Kleinfamilie und deren gesellschaftliche Funktion
6-2-2. Die Wurzeln matriarchischer, nicht-sexualrestriktiver Gesellschaftssysteme ...
6.2.3. Politische Aktivitäten und die Umsetzung sexualpolitischer Ziele in der Sexpolbewegung
6.2.1. Soziologische Studien der patriarchischen Kleinfamilie und deren gesellschaftliche Funktion
Bezüglich der Entstehungsgeschichte der Neurosen, vertrat Reich zusehends die Auffassung, dass man diese nicht ausschließlich als individuelles, sondern auch als soziales Phänomen ansehen sollte, da gewisse Familiensysteme (und die jeweiligen Gesellschaftsordnung), verbunden mit ihren Normen und Moralvorstellungen, auch immer spezielle Neurosen erzeugen.
Er beschäftigte sich fortan vermehrt mit den Zusammenhängen zwischen psychischer Struktur und Gesellschaftsstrukturen. Explizit ging es um die Frage, wie gesellschaftliche Strukturen auf die Formung der Charakterstrukturen einwirken bzw. wie bestimmte, in den Massen verankerte Charakterstrukturen (Struktur des Denkens, Fühlens und Agierens des Individuums in der Masse) zurückwirken auf gesellschaftliche Strukturen und Prozesse.
Dabei betrachtete er den Menschen und die Gesellschaft nicht als mechanische, von einander isolierte Phänomene, sondern - und dies ist kennzeichnend für alle seine Forschungen und zieht sich durch sämtliche Arbeiten - als dialektische Einheit von Gegensätzen, welche wechselseitig aufeinander einwirken, und deren Zusammenspiel erst die Struktur und Dynamik des Ganzen hervorbringt.
Der Ausgangspunkt war für Reich immer das Individuum. Zu keiner Zeit seiner politischen Aktivität versuchte er den Menschen in ein System zu pressen oder ihm eine Ideologie überzustülpen ( vergl. hierzu auch Punkt 3.1).
Der Mensch ist von seinem Ursprung her, aus seinem Kern heraus, ein soziales Wesen, welches grundsätzlich bestrebt ist in einer Gemeinschaft zu leben und mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Durch diese Abhängigkeit, verbunden mit der Abhängigkeit des Kleinkindes zu seiner Familie, ist der Mensch extrem prägsam für alle äußeren Einflüsse und Erwartungshaltungen, welche auf das Kind einströmen. Dies wiederum, macht sich die Gesellschaft, wir, die einzelnen Institutionen zunutze, um die bestehenden gesellschaftlichen Strukturen zu sichern. Der Familie fällt in diesem Kontext nicht nur eine individuelle Aufgabe zu, sondern auch eine soziologische und im weiteren Sinne auch eine politische.
Reich stellte in den 20er und 30er Jahren sowohl die Struktur der damaligen Gesellschaft, der Kleinfamilie, wie auch der herrschenden Kultur und Moral radikal in Frage.
Speziell die Familie ist Grundlage und Hort der kulturellen Identität, in der das Wissen und die sozialen Kompetenzen reproduziert und durch Erziehung an die Kinder weitergegeben werden. Erziehung wahrt die kulturelle Kontinuität und beinhaltet die Sozialisation der nachfolgenden Generationen.
Die Funktion der autoritären Kleinfamilie lag, nach Reich, in der Sicherung einer rigiden Herrschaftsstruktur mit dem Ziel, den fremdbestimmten, hierarchisch organisierten Arbeitsprozess (des Kapitalismus) zu sichern. Die typische sexualverneinende Struktur der autoritären Kleinfamilie erzeuge, so Reich, schwerste psychische Störungen, aber gleichzeitig und eben dadurch auch eine Anpassung an die repressiven, gesellschaftliche Strukturen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die enge, zumeist recht isolierte Bezogenheit der Dreiecksstruktur von Vater, Mutter, Kind. Der Ödipuskompex war für Reich das Produkt dieser starken Fixierung auf die Eltern (vergl. hierzu auch Punkt 2.2.3.).
Besonders in der Erziehung spiegeln sich die gesellschaftlichen Normen wider. Speziell repressive, autoritäre Erziehungstechniken (d.h. eine Unterwerfung des Kindes z.B. durch Zwang zur Reinlichkeit, strenge Gehorsamsforderungen, das Andrillen von Ordnung und Disziplin ect.) stellen das Instrument dar, das Kind an die herrschenden Strukturen anzupassen. "Die moralische Hemmung der natürlichen Geschlechtlichkeit des Kindes, deren letzte Etappe die schwere Beeinträchtigung der genitalen Sexualität des Kleinkindes ist, macht ängstlich, scheu, autoritätsfürchtig, gehorsam im autoritären Sinne "brav" und "erziehbar"; sie lähmt, weil nunmehr jede aggressive Regung mit schwerer Angst besetzt ist, die auflehnenden Kräfte im Menschen, tragen durch das sexuelle Denkverbot zu einer allgemeine Denkhemmung und Kritikunfähigkeit bei...Als Vorstufe dazu durchläuft das Kind den autoritären Miniaturstaat der Familie, an deren Struktur sich das Kind zunächst einmal anpassen muss, um später in dem allgemeinen gesellschaftlichen Rahmen einordnungsfähig zu sein. Die autoritäre Strukturierung des Menschen erfolgt - das muss festgehalten werden - zentral durch Verankerung sexueller Hemmung und Angst am lebendigen Material der sexuellen Antriebe" (Reich 1974 : 49)
Auffallend sind in diesem Zusammenhang auch kulturvergleichende ethnologische Studien zur Sozialisation des Kleinkindes. In allen Ländern mit ausgeprägten patriarchischen, autoritären Familiensystemen, setzt zumeist recht früh eine sexualfeindliche Erziehung ein. (die Beispiele hierzu sind sehr vielfältig, vergl. hierzu auch C. Gottschalk- Batschkus, J. Schuler 1996)
Besonders hob Reich in seiner Kritik der damaligen Familienstrukturen die sowohl sexuellen wie auch ökonomischen Abhängigkeiten hervor. Durch zwanghafte Monogamie der Ehen werde die individuelle Sexualität weitgehendst unterdrückt; deshalb sah Reich in langfristigen, keinen Partnerwechsel einbeziehenden Bindungen, welche so lange dauern sollten, so lange die sexuelle Anziehung andauert, das Optimum von Beziehungen. Eine Liebesbeziehung auf Zeit, welche getragen wird durch Freiwilligkeit, Zärtlichkeit und Dankbarkeit für die gemeinsam erlebte Lust. Durch die individuelle Entwicklung, verbunden mit den unterschiedlichen Interessen, welche dem Wandel der Zeit unterliegen, war es für Reich fraglich, ob eine Leidenschaft Jahrzehnte überdauern könne. Er legte daher mehr Wert auf die Qualität einer Beziehung, als auf die Quantität (womit er die freudlose Art des Aneinanderklebens meinte, die viele zwanghaft vereinten Paare an den Tag legen).
Reich kritisierte zudem die erzwungene sexuelle Abstinenz der Frauen vor der Ehe. Diese führe zu einer künstlichen sentimentalen Überbewertung der Ehe, verbunden mit einer unrealistischen Erwartungshaltung (Darling, mach' mich glücklich....), gerade in Amerika setzt heute wieder eine klare Trendwendung in diese Richtung ein.
Bezüglich ökonomischer Abhängigkeiten, sah Reich die Gefahr, dass die Familie zusehends zur inzestiösen Institution tendiert, in der vor allem Mütter ihre eigenen Wünsche, Bedürfnisse und Sehnsüchte auf ihre Kinder übertragen. Hausfrauen sind besonders unter dem Druck der Abhängigkeit (vor allem, wenn sie vorher eine gute berufliche Position inne hatten), leicht geneigt, in ihren Kindern die einzige Erfüllung und Inhalt ihres Lebens zu suchen, sie komprimieren eigene Entbehrungen und sexuelle Frustrationen in der Familie durch Lebensinhalt und Existenzberechtigung, die sie bei den eigenen Kindern suchen, verbunden mit dem Ehrgeiz eigene Ideale und Wünsche auf sie umzulegen. (vergl. hierzu S. Beyer, M. Wellershoff " Comeback der Mutter" Titelbericht des "Spiegel" 29/2001) Reich forderte jedoch nie eine Abschaffung der Familie an sich, sondern nur seiner autoritären Struktur.
Vielfach bestehen die typischen Strukturen der patriarchischen, autoritären Familie auch noch heute fort, teilweise wandelten sich diese starren Strukturen, nicht zuletzt auch unter dem Einfluss der antiautoritären Erziehungsbewegung. Doch sind häufig Eltern und Erzieher aufgrund ihrer eigenen Verhaftung mit ihrer Erziehung nicht in der Lage, neue Erziehungsmodelle umzusetzen - Unsicherheiten und Vernachlässigung sind oftmals die Folge. Aus diesen Gründen praktizieren sie daher oftmals einen ambivalenten, in sich gebrochenen Erziehungsstil, der zwischen Autorität, Gleichgültigkeit und Kameradschaft variiert. Aus diesem pluralistischen Erziehungsstil resultierte, dass Kinder weder durch Identifikation mit den Eltern, noch durch klare Abgrenzung von ihnen, ein eigenes starkes Ich herausbilden können. Sie spiegeln dann den Erziehungsstil der Eltern wider - brüchig, inkonsequent, unsicher. Da das Kind so nie eine stabile Beziehung zu seinen Eltern aufbauen konnte, kann es auch keine stabile Beziehung zu anderen aufbauen.
Durch diese Form der Unsicherheit und emotionalen Vernachlässigung gegenüber Kindern, entstehen bei diesen ebenso destruktive Charakterstrukturen, welche nicht Ausdruck der natürlichen, menschlichen Natur sind, sondern u.a. das Ergebnis krankhafter, gesellschaftlicher Strukturen.
6.2.2. Die Wurzeln matriarchischer, nicht-sexualrestriktiver Gesellschaftssysteme am ethnologisch-anthropologischen Beispiel der Bewohner der Trobriand - Inseln
(S. u. W. Schiefenhövel 1994 : 280)
Reich beschäftigte sich intensiv mit Malinowskis Forschungsergebnissen (wobei er auch andere ethnologische Forschungsergebnisse in Betracht zog, z.B. von Morgan, Cunow, Westermarck ect.), welche seine Thesen bezüglich des Zusammenhanges zwischen Sexualunterdrückung, Entstehung von Neurosen und Kultur untermauerten. Reich, wie auch Malinowski zogen aus dem empirisch erhobenen Material die Rückschlüsse, dass Sexualunterdrückung ein Kunstprodukt der patriarchisch-autoritären Gesellschaft sei. Demnach ist die Sexualunterdrückung für eine bestimmte Phase menschlicher Kultur typisch (seit ca. 6000 Jahren), und daher auch prinzipiell aufhebbar.
Die Trobriander weisen in ihrem Gesellschaftssystem einige Merkmale einer matrizentrischen Kultur auf:
Reich sah aber auch klare Anzeichen für den zunehmenden Einfluss des Patriarchats bei den Trobriandern, z.B. den sozialen Sonderstatus des Häuptlings (der aufgrund dieses Status nun auch "Privateigentum an Produktionsmitteln" besaß) und nun sowohl das Recht zur Polygamie hatte, als auch ein Machtgefälle gegenüber anderen Bewohnern und auch seinen Frauen.
Bezüglich der Frage nach der Notwendigkeit der Sexualunterdrückung war für Reich die sexuelle Grundhaltung in der Erziehung der Kinder von besonderer Bedeutung. Die dort aufwachsenden Kinder bekommen die Möglichkeit und Freiheit für jegliche sexuelle Betätigung und Spielerei. Das Ausmaß der sexuellen Betätigung wird vom Grad ihrer Reife, ihrer Sinnlichkeit, ihres Temperamentes und ihrer Neugierde bestimmt, nicht durch wertende Erziehungsmaßnahmen. Durch eine offene, lebensbejahende Einstellung der Umgebung, wird dem Kind Gelegenheit gegeben, seine sexuelle Neugier zu befriedigen, ohne dass dies als verbotene Handlung empfunden wird (ohne Scham oder Schuldgefühle). Die Selbststeuerung des sexuellen Gemeinschaftslebens erfolgt durch Triebbefriedigung und nicht durch moralische Regulierung.(zusammengefasst aus: Reich 1986 : 24 - 50)
Malinowski zeigte sich in Gesprächen mit Reich aufgeschlossen gegenüber seinen Ansichten; er selbst zog jedoch zum Teil sehr abweichende Rückschlüsse bezüglich seiner Forschungen. Er fürchtet das Chaos, das der Geschlechtstrieb heraufbeschwören würde, wenn ihm keine Schranken gesetzt würden. Reich hingegen setzt diesem Einwand das Prinzip der Selbstregulation entgegen, wonach sich bei entsprechender psychischer Struktur das Geschlechtsleben durch die sozialen und individuellen Interessen der Beteiligten von selbst reguliert (bezeichnend in diesem Zusammenhang ist, dass es, nach Malinowski, bei den Trobriandern z.B. keine Promiskuität gibt). Die gefürchtete Antisozialität des Geschlechtstriebes gilt für Reich nur als Folgeerscheinung der kulturelle Verzerrung des Triebes.
Übereinstimmung herrschte zwischen Malinowski und Reich in der Ansicht, dass sich das Verhältnis von Kindern und Eltern mit gesellschaftlichen Prozessen verändert, also ein soziologischer und kein biologischer Vorgang sei. Zudem beobachtete er, dass der Ödipuskomplex bei Trobrianderkindern nicht existiere. Ihre sexuelle Sozialisation verlaufe ungehemmt, natürlich, frei und altersentsprechend. In diesem Zusammenhang war es auffallend und von erheblicher Bedeutung, dass diese Gesellschaftsform frei war von Neurosen, funktionellen Geisteskrankheiten und sexuellen Perversionen.
Diese Theorie bestätigte ebenso der Sexualforscher Ernst Bornemann: "Im Gegensatz zu offenen, die gegenseitige Liebe fördernde Kulturen, die meist friedlich, lebensfroh und wenig darauf erpicht sind, ihre Umwelt zu beherrschen, zeigen sexualrestriktive Gesellschaftssysteme stets eine eigentümliche Trias von Fleiß, Rechthaberei und Aggressionen. Ihr Naturverhältnis wird von der Überzeugung geprägt, der Mensch müsse seine Umwelt "beherrschen". Im Gegensatz zu offenen, leibfreundlichen Kulturen, die ein Minimum von Neurosen und ein Maximum von Anpassung an die gegebenen ökologischen Verhältnisse aufweisen, erkaufen sich sexualrestriktive Gesellschaftssysteme ihren hohen Fleiß mit einer entsprechenden Einbuße an psychischer Stabilität. Psychische und sexuelle Störungen sind der Preis ihres Produktionsniveaus." (Bornemann 1990 : 776)
Bezüglich des Inzesttabus der Trobriander, betonte Reich, dass der Inzestwunsch nicht rigide unterdrückt werde. Obwohl Inzest verboten sei, bleibe der Wunsch danach stets bewusst. Durch dieses Nicht-unterdrücken dominiere er jedoch nicht und sei daher unproblematisch.
Reich setzte matriarchische Gesellschaften gleich mit ungepanzerten Gesellschaftssystemen, patriarchische hingegen mit überwiegend gepanzerten Gesellschaftsformen. Er war sich dennoch bewusst darüber, dass es in der heutigen Welt keine reinen, ungepanzerten gesellschaftlichen Lebensformen mehr existieren (können), er sah jedoch in dieser matriarchischen Lebensform eine erstrebenswerte Fiktion. Reich idealisierte nicht die Gesellschaftsform der Trobriander, sondern setzte sich kritisch mit ihr auseinander, besonders mit deren frühen Übergangsstadien von einer überwiegend matriarchischen zu einer patriarchischen Gesellschaftsstruktur (z.B. fand eine zunehmende Spaltung des Gefüges in Herrschende und Beherrschte statt, die Ehebindung wurde zwanghafter, der Ritus des Heiratsgutes entstand, zunehmende Sexualverneinung ect.)
Reich leitete diesen Umbruch und damit auch die Ursachen, die zur Sexualunterdrückung beitrugen, aus den wirtschaftlichen Interessen des Patriarchats ab. Mit dem mächtigeren Status der Häuptlinge, Priester ect. keimte auch gleichzeitig das Interesse an ökonomischer Überlegenheit, an Privateigentum. Dieses aufkommende wirtschaftliche Ungleichgewicht in der bisherigen gesellschaftlichen Ordnung war die Basis zur Entwicklung von bestimmten Abhängigkeiten, verbunden mit sexualverneinender Moral. Die Einführung der männlichen Erbfolge z.B. führte unwiderruflich zur Monogamie und zur Zwangsehe; erst diese Lebensform gab Männern die Sicherheit, dass die Kinder auch tatsächlich von ihnen stammen und somit das Erbe "verdienten". Auch das Ritual des Heiratsguts basierte auf den selben materialistischen Strukturen.
Malinowskis Arbeiten werden in ihren Grundzügen bestätigt durch aktuelle ethnologische Forschungsergebnisse über die Ontogenese Trobrianderkinder von K.E. und K. Grossmann (1993), sowie von S. und W. Schiefenhövel (1994) bestätigt (K. E. u. E. Grossmann in Gottschalk-Batschkus 1996 : 283-292, S.u. W. Schiefenhövel in Gottschalk-Batschkus 1996: 263 - 282).
Die Kleinkinder genießen demnach noch immer eine große Aufmerksamkeit, eingebettet in eine große Familie, liebevolle Zuwendung und (u.a. sexuelle) Freizügigkeit. Einer der zentralen Aspekte dieser Studie ist das kindliche Bedürfnis nach körperlichem Kontakt. Auf den Trobriander Inseln stillen Mütter ihre Kinder nach Bedarf und ohne zeitliche Vorgaben etwa zwei Jahre lang; ebenso lang werden die Kinder von ihren Müttern, Geschwistern oder Familienangehörigen getragen. Kinderzimmer sind gänzlich unbekannt, die Kinder schlafen mit im Familienbett. Diese Vorgaben kann man nicht automatisch auf unsere Kultur und Lebenssituation übertragen, auffallend ist in diesem Zusammenhang jedoch, dass wir in unserer Zivilisation das kindliche Bedürfnis nach körperlichem Kontakt und Nähe nahezu minimiert haben (durch "sterile" Geburten in Krankenhäusern, Flaschenfütterung, Kinderwagen, Kinderzimmer ect.). Auf den Trobriander Inseln erfüllt man den Kleinkindern bis etwa zum 2-3 Lebensjahr nahezu jedes Bedürfnis (hier würde man sagen: man verwöhnt). Erst ab dem dritten Lebensjahr zielt die Erziehung auf Selbständigkeit und soziale Eingliederung, man erwartet nun von den Kindern, dass sie etwas im Haushalt helfen, anfangs noch sehr spielerisch, bis sie dann allmählich bis zum Alter von etwa zwölf Jahren selbständig altersentsprechende Arbeitsbereiche übernehmen. Schwierig gestaltet sich allerdings der Schulbesuch, da die traditionellen Werte, denen, welche ihnen in der Schule vermittelten werden, oftmals konträr gegenüberstehen (etwa die Hälfte der jungen Erwachsenen hat demnach niemals eine Schule besucht).
6.2. W. Reichs Weg von der Psychoanalyse zur Politik
6-2-1. Soziologische Studien der patriarchischen Kleinfamilie und deren gesellschaftliche Funktion
6-2-2. Die Wurzeln matriarchischer, nicht-sexualrestriktiver Gesellschaftssysteme ...
6.2.3. Politische Aktivitäten und die Umsetzung sexualpolitischer Ziele in der Sexpolbewegung