Diss: Axel Kühn: Alexander Neill
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[& Neill, Neill, Orange Peel (1960 - zweite Entstehungsphase) veröffentlicht: 1972]

In den frühen fünfziger Jahren begann Neill erneut, an seiner Autobiographie zu arbeiten. Angeregt wurde er dazu von seinem japanischen Übersetzer, Seishi Shimoda, der den Text gern übersetzen und veröffentlichen wollte [vgl. NEILL 1972, S.159]. Neill hatte bereits in seinem letzten Buch The Problem Parent in einem Kapitel mit dem Titel Speaking Pesonally [vgl. NEILL 1949, S.154ff] einiges zur Beziehung zwischen seiner Pädagogik und seinem Leben geschrieben, und in der Einleitung zu dem im Entstehen begriffenen The Free Child setzte er dies fort. An Shimoda schrieb er: "I offered to send you the MS of my autobiography, knowing that I had it, but after a long search I found it with many of its pages missing. It has lain since 1939 and has been through the moving of the school when war broke out." [NEILL in: CROALL 1983a, S.138; über Seishi SHIMODA und seinen Nachfolger Shin-ichiro HORI mehr in: FOST-Journal, Issue 7 (1992), S.19] Neill arbeitete erneut an dem alten Text und aktualisierte ihn. Versuche, die Autobiographie bei englischen Verlegern unterzubringen, scheiterten [vgl. NEILL in: CROALL 1983a, S.144]. Neills Einstellung Autobiograhien gegenüber war höchst zwiespältig. Einerseits sah er nicht ein, wie Kenntnisse über den persönlichen Lebenswandel bedeutender Schriftsteller oder Musiker die Bewertung ihrer Werke beeinflussen sollten [vgl. NEILL 1972, S.159]; andererseits kritisierte er seinen Literaturprofessor während des Studiums in Edinburgh, der Literaturstile behandelte, ohne die Lebensverhältnisse der Autoren zu berücksichtigen [vgl. NEILL 1972, S.104]. Er schrieb schließlich in seiner Autobiographie: "Das einzige gute, was eine Lebensbeschreibung vermag, ist, zu erklären, oder doch der Versuch, zu erklären, was einen Menschen bewog, den Weg zu wählen, den er einschlug; allerdings weiß ich nicht recht, wie weit dies anderen wirklich hilft." [NEILL 1972, S.160] Das Manuskript seiner Autobiographie, das Neill nach Japan schickte, sollte Shimoda behalten: "If England is wiped out by atomic war, there will be some record left in the Far East, so that future educationalists may read something about the background of Summerhill. That sounds pessimistic, but the world situation is so very black today." [NEILL in: CROALL 1983a, S.138f] Diese pessimistische Haltung sollte Neills persönliche Briefe in den fünfziger und frühen sechziger Jahren überwiegend bestimmen. Stets war es seine größte Sorge, daß eine der beiden Großmächte, USA oder Sowjetunion, umgehend den dritten Weltkrieg auslösen könnte [vgl. NEILL in: CROALL 1983a, S.224ff; vgl. auch SNITZER 1964 bzw. 51971, S.2].



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