Diss: Axel Kühn: Alexander Neill
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Statistisches

Mit der nachfolgenden Tabelle und in den beiden Grafiken soll quantitativ veranschaulicht werden, in welchen Phasen die Beschäftigung mit Neill und Summerhill besonders intensiv stattgefunden hat. Dabei muß einschränkend angemerkt werden, daß nicht alle aus der obigen Liste einbezogenen Schriften sich ausschließlich mit Neill und Summerhill beschäftigen. In einigen kommt der Pädagoge und seine Schule nur am Rande vor, in einzelnen gar nicht. Diese Schriften sind in der Liste aufgeführt, weil sie für das Verständnis der Rahmenumstände hilfreich sind. Sie wurden für die quantitative Erfassung nicht aufwendig herausgefiltert, weil sie relativ zur Menge der Schriften, die sich unmittelbar mit Neill und Summerhill beschäftigen, das Ergebnis nur geringfügig beeinflussen.

Zeitschriftenaufsätze und Bücher nach 1999 werden lediglich in der Tabelle aufgeführt. Sie werden in den Diagrammen vernachlässigt, da diese jeweils nach Jahrzehnten geordnet sind. Es wird dennoch deutlich, daß die 71 Zeitschriften- und Internetveröffentlichungen aus den Jahren 2000 und 2001 erwarten lassen, daß auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts über Neill und Summerhill in unvermindert intensiver Weise publiziert wird wie in den vorangegangenen Jahren.

Tabelle: Anzahl der Publikationen nach Jahren

Zeitschriftenaufsätze

Monographien und Buchbeiträge

1910-19

4

3

1920-29

13

6

1930-39

4

7

1940-49

4

6

1950-59

20

8

1960-69

83

28

1970-79

153

55

1980-89

56

36

1990-99

97

18

Ab 2000

71

6

Summe

504

173



Diagramm: Häufigkeit des Erscheinens von Zeitschriftenartikeln zu Neill und Summerhill nach Jahren

Die Häufigkeit der Zeitschriftenaufsätze zu Neill und Summerhill zeichnet ein anschauliches Bild des quantitativen Umfangs der Beschäftigung mit diesem Thema. Die Grafik macht deutlich, daß besonders in den 70er Jahren viel über Neill und Summerhill geschrieben wurde. Eingesetzt hat die Publikationswelle in den 60er Jahren, an deren Beginn das Buch "Summerhill" von Harold Hart in den USA herausgegeben wurde. Die Spitzenwerte in den 70ern sind unmittelbar mit der Popularität Neills in Deutschland zu erklären. Daß in den 80er Jahren ein deutlicher Rückgang in der Anzahl der Publikationen zu beobachten ist, ist ein Phänomen, daß vermutlich mit dem Tod Alexander Neills zusammenhängt, der bis zu seinem Ableben Summerhill immer wieder in die Diskussion zu bringen wußte. Der erkennbare Anstieg der Anzahl von Publikationen in den 90er Jahren (und der in der Grafik nicht abgebildete weitere Anstieg in den Jahren 2000 und 2001 um bisher 71 Veröffentlichungen) steht in eindeutigem Zusammenhang mit den in diesen Jahren fast jährlich wiederkehrenden Schulinspektionen und der Drohung einer Schulschließung. Damit zeichnet sich eine neue Welle der Beschäftiung mit Neill und Summerhill ab. Einschränkend muß angeführt werden, daß in den letzten Jahren der bereits angesprochene Umstand, daß die Veröffentlichungen über neue elektronische Medien (Datenbanken, Internet) besser dokumentiert und verfügbar sind, greift. Das wird besonders deutlich, wenn die wenigen Zeitschriftenartikel, die für die Jahre vor 1960 verzeichnet sind, den Buchpublikationen aus dem gleichen Zeitraum gegenübergestellt werden. Zwar handeln diese Bücher allenfalls in Teilabschnitten von Neill und Summerhill, sie machen aber deutlich, daß die Schule und der Pädagoge in der Diskussion waren, die sicherlich auch in Zeitschriften und in der Tagespresse geführt wurde. All diese "alten" Zeitschriftenaufsätze zu ermitteln übersteigt die Möglichkeiten dieser Arbeit. Trotz aller Neugier und wissenschaftlicher "Goldgräbermentalität" ist zu bezweifeln, daß sie unbekannte Sachverhalte oder neue Erkenntnisse zutage brächten.

Diagramm: Häufigkeit des Erscheinens von Monographien und Buchbeiträgen zu Neill und Summerhill nach Jahren

Buchbeiträge und -veröffentlichungen zeigen eine ähnliche zeitliche Häufung wie die Publikation von Zeitschriftenaufsätzen. Es wird jedoch erkennbar, daß die Bücher eine längere Produktionsdauer haben und deshalb in ihrem Erscheinen zeitlich versetzt sind. So übersteigt die Anzahl von Buchveröffentlichungen in den 80er Jahren in Relation zu den anderen Jahrzehnten die relative Anzahl der Zeitschriftenveröffentlichungen. In der Beschäftigung mit den Monographien wurde erkennbar, daß in den 70er Jahren kein ganzes Buch über Neill und Summerhill erschienen ist. Gleichwohl bilden die 70er Jahre die Spitze in der Anzahl von Buchbeiträgen über die Schule und den Pädagogen. Auch darin dokumentiert sich die enorme Popularität, die Neill vor allem in Deutschland hatte. Als die Schule Anfang der 70er Jahre von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde, kam es zu zahlreichen Publikationen, die nach Neills Tod - erst zeitversetzt - gewissermaßen versiegten. Gleichzeitig wurde Neill in die Reihe der pädagogischen Klassiker aufgenommen, was zu zahlreichen Beiträgen über ihn in Sammelbänden und Nachschlagewerken führte.

Der Umstand, daß seit dem Jahr 2000 inzwischen vier Veröffentlichungen unmittelbar zu Neill und Summerhill erschienen sind[105] und im Jahr 2002 die hier vorliegende Arbeit erscheint, läßt noch keine Prognosen über die weitere Entwicklung zu.



Fußnoten

[105] Eine Publikation ist identisch mit einer der vier anderen (es handelt sich um die Dissertation von Zoe-Jane Playdon), eine weitere behandelt das Hygiene Museum in Dresden und beschreibt die Funktion Otto Neustätters, Neills Freund in Hellerau, dessen Frau Lilian Neill später heiratete.



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