Rettet Summerhill

Britisches Erziehungsministerium droht
weltberühmter Schule mit Schließung bis Ende 1999


Die Schule:

Summerhill, DIE alternative Schule schlechthin, wurde vor mehr als 75 Jahren von A.S.Neill gegründet. Von Anfang an bis heute beruht Summerhill auf den Grundprinzipien Selbstregierung, Demokratie (älteste Kinderdemokratie der Welt), freiwilliger Unterricht, gemeinsame Konfliktbewältigung, Internationalität, Entfaltung der persönlichen Interessen, Kreativität. Wahrscheinlich gibt es keine Schule, die von ihren Schülern so geliebt wird.

Alkohol, Drogen und Gewalt sind hier keine Bedrohung, wie heute an vielen Schulen schon fast alltäglich.
Die Schüler lernen entsprechend ihrem eigenen Tempo, nach ihren eigenen Interessen. Es kann vorkommen, daß einige jahrelang oder auch gar nicht zum Unterricht gehen. Dennoch - oder gerade deswegen - verlassen am Ende der Schulzeit keine Dummköpfe Summerhill. Die jungen Leute wissen, was sie können und im Leben wollen. Dutzende von ehemaligen Schülern können dies nur wiederholt bestätigen. Sie gingen und gehen in ein sehr breites Spektrum an Berufen.
 

Das Erziehungsministerium:

scheint sich hierfür nicht zu interessieren, im Gegenteil: seit Jahren zunehmend war und ist Summerhill das Ziel immer schärfer werdender Inspektion mit immer schärferen Auflagen. Die letze Inspektion vom März diesen Jahres übertraf alle bisher dagewesenen. Nach Augenzeugenberichten war sie von vorn herein ausgerichtet auf Konfrontation sowie der Entschlossenheit, die Schule zu schließen. ACHT Inspektoren fielen über 60 Schüler her, unterzogen die Jüngsten ohne Beisein älterer Kreuzverhören, den anwesenden Eltern wurde Kooperationswilligkeit vorgetäuscht.

Der abschließende Beschwerdebericht des Erziehungsministeriums ist folglich auch voller

Unwahrheiten:

"der Bericht kann und will nicht die Philosophie der Schule beurteilen." Was natürlich nicht stimmen kann, denn eine erzwungene Einführung von Pflichtunterricht ('zur Hebung des nationalen Standards') würde eine zentrales Prinzip der Schule verletzen und ihre Existenz verunmöglichen Summerhill kümmere sich nicht genug um Sicherheits- und Versorgungsaspekte der Schüler (die Sozialdienste, die jährlich die Schule besuchen, bestätigen das genaue Gegenteil)
Verdrehungen:
Summerhill reagiere nicht auf Vorschläge und Auflagen der Inspektionen. Dagegen bemüht sich die Schule sehr wohl darum, sofern sie nicht die Grundprinzipien der Schule verletzen
Ignoranz:
die tatsÄchliche 'Effektivität' (denn das ist ja wohl, was von offizieller Seite gewünscht wird) der Schulabgänger wird nicht berücksichtigt. In Wirklichkeit liegt Summerhill gut im landesweiten Durschnitt. Und zwar sowohl in der Leistung als auch was das Alter betrifft, zu dem die Schüler ihre Prüfungen ablegen. Sie sind oft deutlich jünger als ihre Kollegen von anderen Schulen.
Zu dem manipulativen Vorgehen des Erziehungsministeriums gehört auch, daß der Bericht zwei Tage vor der offiziellen Veröffentlichung der Presse zugänglich gemacht wurde, wogegen die Schule selbst den Bericht erst danach erhalten hatte. Eine Gegendarstellung in den Medien war somit nur verzögert möglich.

Der Bericht droht die Schließung der Schule an, falls die (aus der Sicht der Inspektoren) Mängel - Unterrichtsbesuch, akademischer Standard, angebliche Ausstattungsmängel - nicht bis Ende des Jahres behoben sind.

Das Erziehungsministerium macht also Ernst.

Bei einer Schließung von Summerhill steht allerdings nicht allein das Wohl von ein paar Dutzend Kindern und deren Eltern auf dem Spiel, sondern ein Schulprinzip mit Modellcharakter für die ganze Welt. Von Summerhill geht seit je her die Hoffnung auf menschliche und kindergerechte, also selbstregulierte, Erziehung aus.

Wir sollten uns über folgendes ganz klar sein:

wenn Summerhill erst einmal geschlossen ist, können und werden andere alternative Schulen nachfolgen. Und dies nicht nur in Großbritannien, sondern nach und nach in ganz Europa. Zugunsten immer höherer akademischer Leistungsstandards werden Kreativität und Innovation im gesamten Erziehungsbereich immer mehr unterdrückt werden.
 
 

Unsere Kampagne S.A.V.E. Summerhill:


Beides kostet Geld, sehr viel Geld. Summerhill wird schätzungsweise 300.000 DM hierfür aufbringen müssen. 75.000.-DM sind bereits zusammengekommen.

Wir rufen Sie deshalb dringend zur Spende auf - so klein sie auch sein mag. Sie erhalten dann eine Spendenquittung von effe (european forum for freedom in education).
 
 

Effe Sonderkonto "Summerhill"
Konto-Nr. 445 1241
Stadtsparkasse Witten BLZ 452 500 35






Schreiben Sie auch Ihre Meinung an die Britische Regierung: 10, Downing Street, London, SW1A 2AA, England (evtl. mit unten formuliertem Text) und an Ihre EU-Abgeordneten, mit Kopie an die Schule, Summerhill School, LEISTON, Suffolk, IP 16 4HY, England, Tel. 0044-1728-830 540.

Informieren Sie bitte Medien und Presse.

-------------------------------------

Dear Prime Minister Blair,

I am appalled that your government has initiated a move to close the splendid school, Summerhill, which has served as a model for educationalists throughout the world and graduated happy and successful pupils to a variety of careers for nearly 80 years. A.S. Neills theories have been tested and confirmed in practice. I urge you to act immediately to withdraw the notice of complaint and to assure the schools continued existence without any further threat to its underlying philosophy.

Name:
Addresse:

-------------------------------------

Ausführliche und aktuelle Informationen finden Sie unter  www.s-hill.demon.co.uk


V. i. S. d. P.: Dr. D. und Dr. M. Fuckert, Bräunlesrot 20, 69429 Waldbrunn / H. Butterfield, .Kurt Huber-Str.22, 82166 Gräfelfing