Axel D. Kühn in: Dresdner Hefte Nr.: 51 - 15. Jhrg., 3/97

Alexander S. Neill in Hellerau -
die Ursprünge Summerhills

"Hellerau is a suburb of Dresden", beginnt Alexander Neill das zweite Kapitel seines 1923 erschienenen Buches "A Dominie Abroad" (Ein Schulmeister im Ausland). Er fährt fort: "Es liegt sehr hoch zwischen Kiefemwäldern. Die Häuser sind in den Wald hinein gebaut worden und in den Gärten wurden die Kiefern stehengelassen. Es gibt keine Zäune und Hecken in Deutschland. (...) Und das ist die Nation, die die vulgäre Presse in England die Hunnen nennt." 1)

Neill war 1921, als er diese Beobachtungen machte, selbst Journalist. Er war Redakteur der "New Era", einer Reformzeitschrift, die das Zentralorgan der "New Education Fellowship" wurde, deren Gründungskonferenz im gleichen Jahr in Calais stattgefunden harte. Später sollte diese Organisation auch in Deutschland als "Weltbund für die Erneuerung der Erziehung" eine tragende Rolle für die Bündelung reformpädagogischer Anstrengungen spielen. Von der Konferenz in Calais kommend, reiste Neill über Salzburg nach Dresden. Er hatte von seiner Chefredakteurin, Beatrice Ensor, den Auftrag erhalten, von den nach dem Ersten Weltkrieg aufkeimenden Reformversuchen in der deutschen Erziehungslandschaft zu berichten.

Die erste aber auch einzige Schule, die Neill ansteuerte, war die international bekannte "Jaques-Dalcroze-Schule" im Hauptgebäude des Festspielhauses Hellerau. An dieser Schule unterrichtete damals die Amerikanerin Christine Baer rhythmische Gymnastik in der Nachfolge des Schweizer Musikpädagogen Emile Jaques-Daleroze 2) In einem der beiden Nebenflügel war die dem Geist der Wandervögel verbundene "Neue deutsche Schule" untergebracht, die in finanziellen Schwierigkeiten steckte, und in dem zweiten Nebenflügel gründete Neill - laut Schulprospekt - im Dezember 1921 im Alter von 37 Jahren seine erste eigene Schule, nachdem er zuvor ein halbes Jahr lang an der "Neuen deutschen Schule" unterrichtet hatte. Künftig waren die drei Schulen ineinander verschränkt. Schülerinnen und Schüler konnten unter den Lehrangeboten der unterschiedlichen Schulen frei wählen, den Kindern an Neills Schule war es von Anfang an freigestellt, den Unterricht zu besuchen oder sich anderen Beschäftigungen zu widmen. Die Schule hatte eine "Schulgemeinde", in der die Kinder und Lehrkräfte wichtige Fragen des Schulalltags gleichberechtigt regelten.

Triumphierend berichtet Neill, daß er mit anfänglich 13 "internationalen" Schülern und Schülerinnen monatlich fünf Millionen Mark erwirtschaftete, während die "Neue deutsche Schule" mit ihren 100 Kindern und nur vier Millionen Mark Einnahmen nicht kostendeckend arbeiten konnte. Neills angespartes Guthaben von 400 englischen Pfund machte ihn im inflationsgeschwächten Deutschland der frühen Nachkriegszeit zum wohlhabenden Privatschuldirektor, und die "internationale Schule" finanzierte die beiden anderen Schulen teilweise mit.

"Wir hatten Schüler aus allen Ländern Europas mit Ausnahme von Spanien", schreibt er später über die Zeit in Hellerau. 3) Die englischen Schüler und Schülerinnen förderten mit ihrem Schulgeld (und dem vorteilhaften Wechselkurs ihrer stabilen Währung) die Kinder aus weniger reichen Ländern. Die deutschen Kinder wurden offiziell an der "Neuen deutschen Schule" angemeldet. Damit konnte Neill ein Schulgenehmigungsverfahren der sächsischen Schulverwaltung umgehen.

Trotzdem zwangen ihn die Behörden, eine deutsche Englischlehrerin zu engagieren: "Ständig diskutierte sie mit mir über Akzente, und als einmal ein Ire zu Besuch kam, dessen irischer Akzent so stark war, daß man ihn mit dem Messer hätte schneiden können, schrie sie verzückt auf: "Wunderbar, das ist der richtige Oxford-Akzent!" 4)

Die Reformpädagogik

Die pädagogische Utopie, die Neill in seiner ersten eigenen Schule verwirklichte, bestand - über die bereits geschilderten Aspekte hinaus - zunächst nicht aus unumstößlich fixierten Elementen. Stattdessen experimentierte er mit unterschiedlichen Ideen und Ansätzen - solchen, die er aus Großbritannien mitgebracht hatte, und solchen, mit denen er in Hellerau reichlich konfrontiert wurde. Er schrieb damals: "Ich weigere mich, eine deutsche Schule zu betreiben; ich habe vor, das Beste aus allen Traditionen herauszugreifen. 5)

Die "Neue deutsche Schule" in Hellerau repräsentierte eine Vielzahl von Strömungen der damals aufblühenden, teils wild wuchernden deutschen Reformpädagogik: Der Leiter der "Neuen deutschen Schule", an der Neill Englisch unterrichtete, war zunächst Carl Theil, eine charismatische Führernatur. So schildert ihn zumindest der Thomas-Mann-Herausgeber Peter de Mendelssohn, der damals selbst Schüler der Schule war. Theil hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Schule zu einer koedukativen Arbeitsschule mit einer regelstiftenden Schulgemeinde zu machen. Theils Nachfolger wurde während Neills Aufenthalt in Hellerau Hermann Harless, der vorher an Paul Geheebs Odenwaldschule unterrichtet hatte und eigentlich ein Schüler von Hermann Lietz war.

Harless war Pragmatiker. Auch darüber berichtet de Mendelssohn. Er führte - so Neill - das Kurssystem der Odenwaldschule an der Hellerauer Schule ein. Neill lernte das Konzept der Odenwaldschule durch die Berichte und das Handeln von Hermann Harless direkt kennen. Zeitlebens blieb Neill dadurch Paul Geheeb verbunden. 6)

Neill gegenüber vermittelte Harless den Eindruck, daß er an dieselben Dinge glaube wie er. An Paul Geheeb schrieb er jedoch, daß er in verschiedenen wichtigen Erziehungsfragen mit der Leitung der englischen Gruppe nicht übereinstimme. Das mache das Zusammenleben etwas schwer. Neill hatte der Schule beispielsweise einen Filmprojektor gestiftet, und nun wurde beraten, welche Filme den Kindern gezeigt werden sollten. Sein Vorschlag, gemeinsam Charlie Chaplin anzuschauen, wurde von den deutschen Pädagogen mit Entsetzen aufgenommen. Auch die abendlichen Foxtrottänze der internationalen Abteilung, die die deutschen Jugendlichen von Leseabenden und klassischer Musik weglockten, sorgten für böses Blut. Willa Muir, damals auch Lehrerin an Neills Schule, schreibt: "Eine von Neills erfolgreichsten Nummern eines Abends war die Imitation einer Ansprache von Herrn Doktor Harless, die immer mit den Worten begann:

"Die Psychoanalyse zwar . . . ." 7) Trotz dieser Unstimmigkeiten mit den deutschen Pädagogen stellte Neill fest, daß das deutsche Erziehungswesen fortschrittlicher sei als das englische.

Die Elemente der Neillschen Pädagogik

Die an der "deutschen Schule" bereits bestehende Schulgemeinde (Neill beansprucht für sich, diesen Begriff als erster in England eingeführt zu haben) wurde später in den Büchern Neills als "Self-government" bekannt In diesen wöchentlichen Treffen regelten die Kinder und das Lehrpersonal wichtige Fragen des Schulalltags gleichberechtigt. In regelmäßigen Abständen wurden seitdem an der Schule regelrechte Gesetzeswerke mit unzähligen Regeln entwickelt und - nach einiger Zeit - wieder über den Haufen geworfen und durch einige übergreifende Grundregeln ersetzt. Aspekte, die Neill nicht der Entscheidung der Schulgemeinde überließ, waren die Rekrutierung der Lehrerschaft, die Bestimmungen über gesundheitsschädliche Genußmittel und Regelungen bezüglich gefährlicher Spielsachen.

Der Besuch des Unterrichts war den Schülern und Schülerinnen freigestellt. Dabei gab es stets Regeln, die dafür sorgten, daß die Kinder, die den Unterricht besuchen wollten, von denen, die daran kein Interesse hatten nicht gestört wurden. Neill vernachlässigte jede Form ,,brillanter Unterrichtsmethoden. Seine Einstellung zu methodischen Fragen des Unterrichts formulierte er bereits frühzeitig so: "Das Interesse sollte aus dem Kind heraus kommen; es ist falsch, Dinge zu interessant zu machen." 8) Eine Schülerin sagte über Neills Mathematikunterricht: "Er war der schlechteste Mathe-Lehrer der Welt, absolut hoffnungslos. Wir beschäftigten uns mit Stricken." 9)

Die von Neill angestellten Lehrer und Lehrerinnen wurden nicht nach Qualifikationen befragt. Neill orientierte sich - seinen Angaben zufolge - nicht einmal am Maßstab der persönlichen Sympathie. Auch wenn er in späteren Jahren eine Geographiefachkraft brauchte, nahm er die erstbeste, die ihm über den Weg lief und - was zentral war - die bereit war, für das schlechte Gehalt an der Privatschule zu unterrichten.

Er wendete die in seinen Büchern immer wieder beschriebenen "paradoxen Strafen" an, etwa indem er Schüler oder Schülerinnen, die des Diebstahls beschuldigt wurden, aufforderte, alle Dinge, die Neill selber gehörten, zu benutzen. 10) Später sollte seine Erziehungsidee dadurch bekannt werden, daß er - wie er berichtet - einige Male gemeinsam mit kleinen Vandalen die Fenster der eigenen Schule eingeworfen hat. Diese Vorgehensweise begründete er anfangs mit Thesen der Psychoanalyse. Mit besonders schwierigen Kindern nahm Neill therapeutische Einzelsitzungen auf, die er schließlich "Private lessons" nennen sollte. Grundlage dieser "Privatstunden" und schließlich des Schulkonzepts und -settings war das Studium der Schriften von Psychoanalytikern, deren prominente Vertreter Neill in diesen Jahren, als er sich auf dem europäischen Festland aufhielt, traf. Er kannte Pädagogen und Psychoanalytiker wie Siegfried Bernfeld, Otto Rank, August Aichhorn, Wilhelm Stekel und Wilhelm Reich, mit dem ihn seit 1924 eine enge Freundschaft verband. Mit Sigmund Freud traf Neill allerdings nie zusammen. Das Schulkonzept Neills kann mit einigem guten Willen pauschalierend als "psychoanalytisches Setting" bezeichnet werden. Die weitestgehende Freiheit, die den Heranwachsenden gegeben wurde, die Gleichberechtigung mit den Erwachsenen und die Freiheit, ihre Sexualität auszuleben, sollten dazu beitragen, daß traumatische Situationen gar nicht erst auftreten. Das Personal an Neills Schule in Hellerau war bunt zusammengewürfelt: Mit Willa Muir einer Studienfreundin aus Edinburgh - traf er zufällig an einer Straßenbahnhaltestelle in Dresden zusammen und engagierte sie unmittelbar; ihr Mann, Edwin Muir, ein von den englischen Kanalinseln stammender Schriftsteller, lebte mit an der Schule. Er gab sich literarischen Studien hin und schrieb über die Bewohner Helleraus: "Sie alle hatten bestimmte Charakterzüge erworben, die man in keiner anderen kleinen Stadt in Deutschland gefunden hätte, eine bestimmte Anmut und verlegene Toleranz." 11 Weiterhin arbeiteten ein ungarischer Handwerkslehrer, Professor Zutt, und NeilIs spätere Frau, Lilian Neustätter, an der Schule. Lilian Neustätter leitete darüber hinaus das Schulheim, wie sie es später an den anderen Schulen Neills auch tun sollte. Ihrem Organisationstalent ist es sicher in hohem Maße zu verdanken, daß die Schulen so lange bestehen konnten. Ihr damaliger Mann, Otto Neustätter, Generalsekretär des Reichsausschusses und des sächsischen Landesausschusses für hygienische Volksbelehrung und maßgeblich am Aufbau des Dresdner Hygienemuseums beteiligt, war Vorsitzender der neu gebildeten "Neue deutsche Schule GmbH". "Er ist so ein Mann, für den Eisenbahnschaffner immer die Türen von Erste-Klasse-Abteilen öffnen",12) schrieb Neill über ihn.

Von Dresden aus unternahm Neill Reisen durch Deutschland. So zeigte er seinen Eltern - der Vater war ein kürzlich in den Ruhestand versetzter schottischer Schulmeister, die Mutter hatte erst jetzt in hohem Alter die britischen Inseln erstmalig verlassen die Passionsspiele in Oberammergau. Neill reiste mit einem amerikanischen Freund in dessen 40-PS-Limousine durch Sachsen, und die Menschen auf den Straßen schimpften laut über die vermeintlichen "Schieber". Von Hellerau aus ging Neill häufig nach Dresden ins Theater. Er war leidenschaftlicher Liebhaber der Stücke des norwegischen Dramatikers Henrik Ibsen und entdeckte nun ebenfalls dessen schwedisches Pendant August Strindberg. Das kulturelle Treiben Helleraus und Dresdens, besonders die Oper - deren eifrigste Besucherin in Neills näherem Kreis sehr zu seinem Erstaunen Emma, die Haushälterin der Neustätters, war - machte einen tiefen Eindruck auf Neill. Bis ins hohe Alter schätzte er die Opern Richard Wagners. Über die Zeit im von Künstlern aus aller Welt bereisten Hellerau jener Tage schrieb er später in seinen biographischen Aufzeichnungen: "Hier mußte ich feststellen, wie ungebildet ich war. Mein Universitätsabschluß schien mir gering; ich mußte bei Gesprächen über Kunst und Musik und Philosophie still danebensitzen." 13)

Der weitere Werdegang und die Bedeutung Neills für die Geschichte der Pädagogik

Im Alter von 75 Jahren sagte Neill 1953: "Heute unterscheidet sich die Schule nicht von der Schule im Jahr 1921" 14) Dieses Jahr war für Neill das Gründungsjahr der Schule 15), die international erst in den 60er Jahren unter dem Namen "Summerhill" berühmt werden sollte. Bis dahin hatte Neill mehr als 15 unterhaltsame Bücher über pädagogische Themen geschrieben (darunter auch drei humoristische Romane); bis zu seinem Lebensende sollten es 21 Bücher werden. Stets blickt er auf die Gründungsjahre in Hellerau mit besonderem Stolz zurück, wenn er berichtet, wie die Schule sich weiterentwickelte.

Nachdem in Sachsen eine Revolution ausgebrochen war, die den Aufmarsch der Reichswehr am 21. Oktober 1924 provozierte, verlegte Neill seine Schule auf den österreichischen Sonntagberg. Er nahm ausschließlich die internationalen Schüler und Schülerinnen mit; die deutschen Kinder waren aufgrund der Unruhen schon frühzeitig von ihren Eltern von der Schule genommen worden. Das Lehrer-Schüler-Verhältnis war plötzlich etwa 1:1, und die kurze österreichische Episode entwickelte sich zu einer Art Schullandheimaufenthalt.

Als er nach England zurückgekehrt war, etablierte Neill die Schule im südenglischen Lyme Regis in einem Gebäude auf dem "Summer-Hill". Der Name "Summerhill" blieb der Schule erhalten, als sie sich schließlich im Herbst 1927 im flachen Leiston an der englischen Ostküste niederließ, wo sie heute noch von Neills Tochter Zoe betrieben wird.

Ungeahnte Publizität erreichte Neill, dessen allererstes Buch 1915 bereits für damalige Verhältnisse ein "Bestseller" war, 1960 mit dem Buch "Summerhill", einer Sammlung von Texten aus vorhergehenden Büchern, die der amerikanische Verleger Harold Hart vorgenommen hatte (Neill war gar nicht so begeistert über die Textauswahl des Amerikaners). Das Buch erschien 1965 auch in Deutschland und wurde anfangs wenig gelesen, bis es 1969 bei Rowohlt als Taschenbuch erschien. Ein wagemutiger Redakteur hatte ihm den Titel "Theorie und Praxis der antiautoritären Pädagogik" verpaßt, und innerhalb kürzester Zeit waren knapp eine halbe Million Exemplare verkauft. Die Diskussion entbrannte über das Titelstichwort "Antiautorität", und die historischen Ursprünge der Schule fanden wenig Beachtung. Nichtsdestotrotz wurde das Buch aufmerksam gelesen. Das fiel leicht, da Neill stets unterhaltsam schreiben konnte. Folgerichtig wurden weitere Bücher von ihm veröffentlicht: "Das Prinzip Summerhill: Fragen und Antworten", das großartige und blutrünstige Kinderbuch "Die grüne Wolke", beide 1971, und Neills Autobiographie "Neill! Neill! Birnenstiel!", in der die Zeit in Deutschland als "(...) die aufregendste Zeit meines Lebens" 16) auf einigen wenigen Seiten beschrieben wird.

Die anderen 17 Bücher Neills wurden nie übersetzt, in wenigen deutschen Bibliotheken sind einzelne Exemplare vorhanden; wer sie lesen will, muß aufwendige Auslands-Fernleihverfahren in Gang setzen. Aber das lohnt sich bei fast jedem. Insbesondere für die Lokalgeschichte Helleraus ist Neills sechstes Buch "A Dominie Abroad" aufschlußreich. Hier beschreibt er chronologisch seine Zeit in der Gartenstadt und entwickelt darin allmählich die Pädagogik, die ihn am Ende seines Lebens zum Enfant terrible der pädagogischen Welt machte (noch mit 85 Jahren wurde er 1968 Gast in amerikanischen "Talk-Shows"). Knapp 90jährig starb der humorvolle Schotte 1973.

Die Schule gibt es immer noch. Sie arbeitet weitestgehend nach den gleichen Grundsätzen wie in ihrer Anfangszeit in Hellerau und wird von Neills Tochter geleitet, deren vier Kinder ebenfalls an der Schule unterrichtet wurden. Als Schüler und Schülerinnen sind gegenwärtig sehr viele japanische Kinder an der Schule, es kommen jedoch auch zunehmend wieder deutsche Kinder.

Literatur (Auswahl)

Kamp. Johannes Martin: "Kinderrepubliken", Leske und Budrich, Opladen 1995

Kühn, Axel D .:,,Alexander S. Neill", Rowohlt, Reinbek 1995

Mendelssohn, Peter de: "Hellerau. Mein unverlierbares Europa", Hellerau Verlag, Dresden 1993

Muir, Edwin: "An Autobiography", Hogarth, London 1968

Muir, Willa: "Belonging", London 1968

Neill, Alexander S.:

"A Dominie Abroad", Jenkins, London 1923
"Theorie und Praxis der antiautoritären Erziehung".
Rowohlt, Reinbek 1968
"Das Prinzip Summerhill, Fragen und Antworten", Rowohlt, Reinbek 1971
"Die grüne Wolke. Den Kindern von Summehill erzählt", Rowohlt, Reinbek 1971
"Neill Neill Birnenstiel!" Rowohlt, Reinbek 1971

Anmerkungen

<<1) Im Verlauf seiner Beschreibung Deutschlands ändert sich Neills Attitüde allmählich. Als er 1924 Hellerau verläßt, sind es wieder die Zäune, die an Bedeutung gewinnen: "Die Schule brach auf und das gute alte Schulheim ging in andere Hände über. Die neuen Besitzer errichteten sofort einen Stacheldrahtzaun um es herum, ein Symbol dafür, daß die Freiheit Hellerau verlassen hatte."

<<2Bereits 1916 berichtet Neill von einem Zeitungsartikel, den er im schottischen Gretna Green gelesen hatte: "Kürzlich las ich einen illustrierten Artikel von (oder über?) Jacques (sie!) Dalcroze, den Erfinder der Methode und Gründer der Eurhythmie-Schule bei Dresden. Die Photographien waren wunderschöne Studien der Anmut - die Schule ist offenbar voller Pavlovas. Ich denke, ich sollte ein Eurhythmie-System auf Basis der Photographien einrichten." (Neill: "A Dominie's Log", Jenkins, London 1916)

<<3) Beinahe wäre der Neffe Franz Kafkas Schüler an der Schule geworden. Kafka hatte Hellerau wiederholt besucht, die Schule besichtigt und sie seiner Schwester wärmstens empfohlen. In einem Brief aus dem Jahr 1922 bezeichnet er den Schotten Neill als "Engländer", worüber dieser sich sicher sehr geärgert hätte, wenn er es gewußt hätte. Wilhelm Stekel, der den gleichen Fehler in einem seiner Bücher beging. wird in Neills1926 erschienem "The Problem Child" dafür gerügt.

<<4) Neill 1982,S.148

<<5) Neill 1923,S.148

<<6) 1959 schickte Neill seine Tochter Zoe an Geheebs Ecole d'Humanite' in Goldern in der Schweiz. Auch diese Schule besteht heute noch.

<<7) Willa Muir 1968, S.76

<<8) Neill 1923, S.72

<<9) Zitat aus einem unveröffentlichten Interview-manuskript

<<10) "Das Resultat ist, daß ich gegenwärtig nicht die geringste Ahnung habe, wo die folgenden Artikel sind: Zwei Scheren, ein Messer, ein Rechen-schieber (im Wert von einer Guinee), ein Rasier-Abziehstein (. . .)" schreibt er über einen der ersten dieser Versuche, den er in Hellerau anstellte (Neill 1923, S.100).

<<11) Edwin Muir 1968, S.201

<<12) Neill 1923, S.121

<<13) Neill: "Mv Scholastic Life - 3", in: Id-Magazine, No. 4 Dez./1960 S.3-4

<<14) Neill: "The Free Child", London 1953.5.133

<<15) Dabei geht aus "A Dominie Abroad" hervor, daß die Schule erst im Mai 1922 "ernsthaft" die Arbeit aufnahm (vgl. Neill 1923,S.134 und S.138)

<<16) Neill 1982, S. 146