Summerhill: die frühen Tage

Summerhill wurde 1921 in Hellerau gegründet, einem Vorort von Dresden. Es war ein Teil einer internationalen Schule, die „Neue Schule“ genannt wurde. Es war eine wundervolle Einrichtung und es gab eine Menge Begeisterung, aber in den folgenden Monaten wurde Neill mit der Schule nach und nach unglücklich. Er stellte fest, daß sie von Idealisten geführt wurde - sie mißbilligten Tabak, Foxtrot und Kino - während er wollte, daß die Kinder ihr eigenes Leben führten. Er sagte:

„Ich bringe nur die absolute Freiheit meiner Konzeption von Erziehung ein. Ich sehe, daß aller äußere Zwang falsch ist, nur der Zwang von innen ist der einzige wirkliche Wert. Und wenn Mary oder David faulenzen wollen: Faulenzen ist die eine Sache, die für ihre Persönlichkeit im Augenblick notwendig ist. Jeder Augenblick im Lebens eines gesunden Kindes ist ein Entwicklungsschritt. Ein gesundes Kind hat keine Zeit faulenzen. Faulenzen ist anormal, es ist eine Form von Gesundung, und folglich ist es notwendig, wenn es auftritt.

Zusammen mit Frau Neustätter (später seine erste Frau), verlegte Neill seine Schule nach Sonntagsberg in Österreich. Die Umgebung war idyllisch - ein Schloß auf einem Berg - aber die Bewohner, eine katholische Gemeinschaft, waren ablehnend.

1923 zog Neill nach Lyme Regis im Süden von England um, zu einem Haus genannt Summerhill, wo er mit 5 Schülern anfing. Die Schule blieb dort bis 1927, bis sie auf nach Leiston in der Grafschaft von Suffolk umzog, der Name Summerhill wurde beibehalten.

Neill betrieb die Schule mit Mrs Lins, wie sie (Lilian Neustätter) genannte, bis der Krieg die Evakuierung des Hauses erforderte und sie zogen nach Ffestiniog in Wales um. Mrs Lins erkrankte und brauchte ständige Krankenpflege, und starb wenig später. Neill heiratete später jemand vom Personal an seiner Schule, Ena Wooff - die geholfen hatte Mrs Lins zu pflegen, die kochte und an der Schule die Funktion einer Hausmutter hatte. Nachdem der Krieg, kehrten sie nach Leiston zu einem Summerhill zurück, das von der Armee benutzt und in einem schlechtem Zustand zurückgelassen worden war. Neill erinnerte sich noch viele Jahre daran, und mußte viel Arbeit die Wiederherstellung und Säuberung der Gebäude stecken.

Die Schule war weiterhin umstritten, bekannt in der Presse als "Mach-was-Du-willst-Schule“. Neill hatte jedoch den Respekt vieler Erzieher und weithin bekannter Persönlichkeiten, darunter Bertrand Russell und Henry Miller.

Die Schüleranmeldung schwankte durch die Jahre, bevor sie ein
den späten 50ern ganz zu verschwinden schien. Die Dinge standen schlecht, die Schülerzahlen sanken auf 25. Jedoch zu dieser Zeit wurde Neill von Harold Hart entdeckt, ein Verleger von USA, der eine Zusammenfassung von Büchern Neills veröffentlichen wollte. Zusammen brachten sie das Buch 'Summerhill - eine radikale Annäherung an Kindheit' auf dem Markt. Es war ein sofortiger Erfolg in den USA und stieg zum nicht-fiktiven Verkaufsschlager auf. Es wurde bald in Großbritannien und vielen anderen Länder veröffentlicht und die Lage für
Summerhill begann sich zu bessern. die Schülerzahlen stiegen, viele aus den USA; das Interesse an der Schule blühte und brachte viele Besucher, zum Schrecken der Kinder. Manchmal gab es Trainerlasten. Nach einiger Zeit wurden sowohl Neill als auch die Gemeinschaft der Aufmerksamkeit müde und es trat in eine vergleichsweise ruhige Zeit ein.

Neill kümmerte sich in diesen Tagen nicht so aktiv um die Schule blieb aber auf dem Laufenden. 1973 verschlechterte sich seine Gesundheit und er mußte ins Krankenhaus in Ipswich. Später kam er zu einem kleinen lokalen Krankenhaus, in dem er am 23. September 1973 friedlich starb. Fünf Tage später begann das neue Schuljahr in Summerhill.

Ena Neill leitete die Schule bis zu ihrem Ruhestand im Jahre 1985, dann übernahm ihre Tochter Zoë, die gegenwärtige Direktorin (head teacher), die Schule.

Summerhill heute

Summerhill arbeitet seit 1921 und es hat sich nichts grundlegend geändert seit es begann. Der Erfolg besteht darin ein glückliches Klima für Kinder zur bieten und gut-ausgeglichene Männer und Frauen hervorzubringen, Beweis für einen Satz Neills: "Die Aufgabe des Kindes ist es, sein eigenes Leben zu leben - nicht das Leben, das es nach Auffassung seiner besorgten Eltern leben sollte, auch nicht ein Leben entsprechend der Auffassung des Erziehers zu leben, der glaubt zu wissen, was für es am Besten ist."